Die russische Wirtschaft wurde von Corona schwer gebeutelt, was auch die Immobilienbranche negativ beeinflusste. Die Konjunkturerholung verspricht jetzt aber Unterstützung.
Aufgrund der vorsichtigen Haltung von Immobilienentwicklern, Investoren und Mietern war in den vergangenen Monaten eine Verlangsamung auf den Immobilienmärkten, so auch in Russland, spürbar. Erholung ist allerdings in Sicht: Laut der Einschätzung von CBRE wird die russische Wirtschaft im konservativen Szenario frühestens 2022, im optimistischen Szenario aber bereits 2021 auf das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 zurückkehren.
Breite Erholung und Optimismus
Das schafft verbesserte Rahmenbedingungen für den Immobiliensektor, und zwar in allen Segmenten, wie CBRE anführt. Die Investitionstätigkeit am Büromarkt wird durch Teleworking zwar noch eingeschränkt, das Interesse der Anleger an diesem Bereich ist aber bereits wieder zum Leben erwacht. „Wir erwarten, dass sich die Investitionen in den Office-Markt heuer erholen werden“, so die CBRE-Experten. Und dafür sollte es tatsächlich einiges Aufholpotenzial geben: Investitionen in Büroimmobilien sanken im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum ersten Quartal 2019, also als von Corona weit und breit noch keine Spur war, um stolze 75 Prozent.
Die größten Transaktionen waren der Kauf von zwei Gebäuden in der Millionnaya Street in St. Petersburg und das Aviator Business Center in Moskau.
Die größten Transaktionen im Hotelbereich waren wiederum die Verkäufe des Courtyard St. Petersburg Vasilievsky und des Peak Hotel in Sotschi.
Langzeitmieter gefragt
Treibender Faktor für Investitionsaktivitäten auf dem russischen Markt bleibt allerdings das Wohnsegment. Das beweisen folgende Zahlen: Im Gesamtjahr 2020 wurden 96 Milliarden Rubel (rund eine Milliarde Euro) für den Kauf von Grundstücken zur Errichtung neuer Wohnprojekte ausgegeben; allein im ersten Quartal 2021 waren es bereits 49 Milliarden Rubel (ca. 550 Millionen Euro). Dennoch könnte es im zweiten Halbjahr einen leichten Rückgang der Aktivitäten geben, weil eineLeitzinserhöhung und steigende Hypothekenzinsen die Nachfrage
nach Wohnungen dämpfen.
Franz Jurkowitsch, CEO von Warimpex, kommentiert die aktuelle Entwicklung: „Russland hat während der Covid-19-Pandemie stark unter der geringen Nachfrage nach Öl und Gas gelitten, was auch den Rubel unter Druck gesetzt hat. Mit der Volatilität des russischen Rubels haben wir jedoch in den letzten Jahren zu leben gelernt. Das Wichtigste für uns ist daher, dass wir gute und verlässliche Langzeitmieter in Russland haben.“ Warimpex verfolgt prinzipiell die Strategie, so lange selbst Immobilen zu entwickeln und Projekte zu betreiben, bis durch einen Verkauf die höchste Wertschöpfung realisiert werden kann.
In der Airportcity St. Petersburg befindet sich als ein aktuelles Warimpex-Projekt der Avior Tower 1 mit rund 16.000 m² vermietbarer Bürofläche in der Weiterentwicklung. Der Rohbau steht bereits, die Eröffnung ist für das zweite Quartal 2022 geplant. Der Flughafen Pulkovo ist nur rund 1500 Meter entfernt, für internationale Anbindung ist also gesorgt.