Re/Max pessimistisch für 2023

Die Re/Max-Prognosen für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt sind für heuer düster. Foto: Re/Max/Stock.Adobe.com

Prognose: Immo-Angebot steigt, Nachfrage sinkt und Wertsteigerung von 2022 auf heuer schmilzt weg.

Während Re/Max Austria eigenen Angaben zufolge 2022 das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte bilanzieren kann, sind die Prognosen für den österreichischen Wohnimmobilienmarkt eher düster. Wie Re/Max im Rahmen des Real Estate Future Index (RREFIX) berichtet, werde heuer nicht nur das Immobilienangebot um knapp acht Prozent steigen, sondern es sinkt auch die Nachfrage um rund 11 Prozent. Das führe auch zu Preiskorrekturen, Re/Max rechnet damit, dass das Preisniveau erstmals seit 2015 nach unten zeige. Für die Grundstimmung bedeutet das für Re/Max, dass es mit dem „steil bergauf“ in den vergangenen Jahren vorbei ist.

Konkret rechnet Re/Max Austria für das heurige Gesamtjahr mit einem Nachfrage-Einbruch von 11,2 Prozent gegenüber 2022 bei einem steigenden Angebot von 7,6 Prozent. Allerdings dürfte damit auch die Preisrallye nach oben vorbei sein, Re/Max erwartet für heuer einen österreichweiten Rückgang um 6,8 Prozent. Vor allem bei Wohnimmobilien im mittleren Preissegment sei der Nachfragerückgang am stärksten spürbar, während dieser in der unteren Preisklasse lediglich um 4,6 Prozent zu Buche schlagen dürfte. Auch der Luxusmarkt sei mit einem Minus von 3,4 Prozent nur relativ gering zu Buche. Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria: „Die sinkende Nachfrage kommt in erster Linie aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten von der Mittelschicht. Ein Teil sucht dann im unteren Preissegment, während Kaufinteressenten im unteren Segment überhaupt vom Kauf zumindest kurzfristig Abstand nehmen.“

Für das Vorjahr erwartet Re/Max jedenfalls rund 145.000 Verbücherungen, finale Zahlen werden im März präsentiert. Trotz des für Re/Max erfolgreichen Jahres hatte man im Vorjahr die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, der Inflation und der steigenden Kreditzinsen ab dem zweiten Halbjahr deutlich gespürt. Während im ersten Halbjahr knappes Angebot auf starke Nachfrage trafen, hat sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte umgekehrt, die Nachfrage sei um fast einem Drittel gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2021 eingebrochen, auch die Preise zeigten eine Tendenz nach unten. Reikersdorfer resümiert: „Die steigenden Zinsen, die restriktiveren Kreditvergaberichtlinien, die hohe Inflation und die allgemeine Verunsicherung haben im zweiten Halbjahr zu einer deutlich niedrigeren Nachfrage geführt, gleichzeitig ist das Angebot – speziell im Bereich der Wohnimmobilien – seit Jahresmitte um mehr als 30 Prozent gestiegen. All diese Faktoren führen dazu, dass die hohen Preissteigerungen der letzten Jahre vorerst zu Ende sind.“

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