Zwischenholding der Signa Prime Selection AG mit Schulden in Millionenhöhe – Verwertungsprozesse und Gläubigerforderungen im Fokus.
Eine weitere dreistellige Millionenpleite sorgt im Signa-Konglomerat für Aufsehen. Diesmal handelt es sich um die Signa Prime Capital Invest, eine Zwischenholding der sich in Abwicklung befindlichen Signa Prime Selection. Über diese ist am Freitag am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet worden. Die Außenstände werden mit rund 310 Millionen Euro beziffert. Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Georg Freimüller bestellt. Forderungen können bis 7. August 2025 angemeldet werden.
In der Signa Prime Capital Invest wurden als zentrale Zwischenholding unter anderem wesentliche Immobilienbeteiligungen in Deutschland, Österreich und Italien gehalten. Dazu zählen etwa das KaDeWe und UpperWest in Berlin, der Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg, die Alte Akademie, der Elbtower, das Carschhaus in Düsseldorf sowie die Wiener Postsparkasse, das Lamarr, der Waltherpark in Bozen und das Hotel Bauer in Venedig.
Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV), Creditreform und dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) ist die beabsichtigte solvente Liquidation der Gesellschaft gescheitert. Ursache sei unter anderem das Scheitern von Verhandlungen mit einem Großgläubiger über die außergerichtliche Restrukturierung und die Verteilung der Verwertungserlöse. Zudem hätten sich durch die Konzernstruktur zusätzliche Forderungen ergeben, insbesondere gegenüber ebenfalls insolventen Konzerngesellschaften, was zu rechtlichen Unsicherheiten geführt habe.
Die Signa Prime Selection AG, Alleingesellschafterin der insolventen Signa Prime Capital Invest GmbH, befindet sich selbst seit der Versagung der Bestätigung ihres Sanierungsplans durch den Obersten Gerichtshof in einem Konkursverfahren. Die aktuelle Insolvenz der Zwischenholding betrifft daher einen wesentlichen Beteiligungsstrang der größten Insolvenz in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Abwicklung des Verfahrens wird in enger Abstimmung mit den Insolvenzverwaltern der übrigen Gesellschaften der Signa-Gruppe erfolgen. Ziel ist eine koordinierte Verwertung der Vermögenswerte.