„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ (chinesisches Sprichwort) – und wir wissen alle, wer die Erfolgreichen waren: Es waren nicht die mit den Mauern.
Die positivste Eigenschaft der Menschheit ist ihre Fähigkeit, auf neue Situationen rasch und kreativ zu reagieren und das Beste daraus zu machen. Auf diese Eigenschaft können wir uns alle verlassen. Wir in Europa noch ein bisschen mehr, weil wir aufgrund unserer Geschichte zudem mit hoher Kreativität ausgestattet sind und Neues nicht nur gut kopieren, sondern auch erfolgreich erschaffen können.
Licht am Ende des Tunnels
2021 sind wir gefordert, uns an die dank Corona leider radikalen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur anzupassen, sondern daraus auch etwas Positives zu machen, etwas, das unser zukünftiges Leben verbessern wird. Aufstehen, Krönchen richten und mit dem Bau der Windmühlen beginnen. In einer andauernden Pandemie Aufbruchsstimmung zu erzeugen ist ein hartes Stück Arbeit, da geht es allen gleich. Dennoch wird das Licht am Ende des Tunnels heller, und wir können davon ausgehen, dass es kein entgegenkommender Zug ist. Bemühen wir uns gemeinsam, dass 2021 positiv in die Geschichtsbücher eingeht.
Nachhaltig investieren
Die Veränderungen in der europäischen Immobilienwirtschaft haben ihren Ausgangspunkt in der EU-Taxonomie, die im März 2021 rückwirkend für den 1. 1. 2021 verlautbart werden wird. Es ist eine Verordnung, die EU-weit gilt und überall die gleichen Maßstäbe ansetzt. Ein „gold-plating“ durch nationale Richtlinien wird es daher nicht geben. Egal, wo in Europa in Immobilien investiert wird, es gelten die gleichen Taxonomie-Maßstäbe, und das ist wichtig, damit es zu keinen Ungerechtigkeiten zwischen den einzelnen Märkten kommen kann.
Der Sinn der EU-Taxonomie ist es, Finanzströme auf nachhaltige Projekte zu lenken. Deswegen sind alle Finanzinstitute ab 2021 berichtspflichtig, und daher wird die Taxonomie-Fähigkeit eines Immobilienportfolios Auswirkungen auf die Risikobeurteilung dieser Finanzinstitute haben. Denn mit der Taxonomie-Verordnung bestätigt die EU amtlich, dass bewiesene Nachhaltigkeit ein Projekt sicherer macht und den Investor ruhiger schlafen lässt.
Herausfordernde Projekte
Jetzt von einem sofortigen Preisverfall von nicht taxonomiefähigen Projekten zu sprechen halte ich für verfrüht. Noch wissen wir nicht, wie der Markt reagiert, noch gibt es keine Verschärfung der Eigenkapitalunterlegung für nicht taxonomiefähige Eigen- und Kreditportfolios von Finanzinstituten. Aber es wird kommen, und wir sollten alle darauf vorbereitet sein.
Mauern gegen die EU-Richtlinien zu bauen ist ziemlich sinnlos. Wer stattdessen Windmühlen bauen will, kann sich der Unterstützung der ÖGNI sicher sein: Informationen aus erster Hand, Analyse von Projekten und Portfolios, Beratung bei strategischen Entscheidungen und ganz wichtig: Mitwirkung bei der Planung der Maßnahmen zur Erreichung der Taxonomie. Unsere Auditoren freuen sich auf die Herausforderungen!