Niederösterreich ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort, der sich in den letzten Jahren dynamisch weiterentwickelt hat. Mit einer neuen Strategie setzt man zukünftig u. a. auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation.
Angesichts einer ökonomischen Berg- und Talfahrt mit Corona, Inflation und Energiekrise als schwierigen Wegbegleitern haben sich die niederösterreichischen Betriebe wacker geschlagen und im Vorjahr für ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent gesorgt. „Das Bruttoregionalprodukt unseres Bundeslandes hat sich 2021 mit plus 5,4 Prozent wieder erholt und legte 2022 um weitere fünf Prozent zu. Für 2023 prognostizieren die Wirtschaftsforscher Niederösterreich eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, während unser wichtigster Handelspartner Deutschland in die Rezession schlittert“, ist Landesrat Jochen Danninger angesichts des herausfordernden Umfelds zufrieden. Wie fragil zudem die internationalen Lieferketten sind und wie schnell es zu einer Rohstoff- und Energieknappheit kommen kann, haben die letzten Monate gezeigt. Daher soll mit weniger Ressourcen mehr Wirtschaftskraft erzielt werden. „Damit das gelingt, werden unsere Betriebe weiterhin intelligent, effizient und innovativ – also smart – arbeiten und wirtschaften. Dieses Ziel ist natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass mit dem Ukraine-Krieg auch das Ende des Zeitalters der billigen Energie in Europa eingeläutet wurde und wir uns umorientieren müssen“, so Danninger.
Digitale Transformation
Was auch forciert werden soll und „dank“ der Pandemie bereits beschleunigt wurde, ist die digitale Transformation in den Unternehmen. Das Land Niederösterreich unterstützt Betriebe mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen wie etwa dem Fördercall digi4Wirtschaft. „Hier wurden bisher rund 28 Millionen an Fördermitteln ausgeschüttet, damit unsere Betriebe zukunftsfit werden“, erläutert Danninger. Das niederösterreichische Leuchtturmprojekt ist aber das Haus der Digitalisierung in Tulln, das Anfang Dezember 2022 offiziell eröffnet und von der Wirtschaftsagentur NÖ ecoplus realisiert wurde. Auf 4.200 Quadratmetern Gesamtfläche steht nun ein architektonisches Highlight, das auch Hörsäle und Seminarräume der Fachhochschule Wiener Neustadt beherbergt und eine zentrale Anlaufstelle für Betriebe rund um das Thema Digitalisierung darstellt. Aber auch die Bevölkerung soll hier Anregungen finden, wie sie die Digitalisierung nutzen kann.
Neue Arbeitsplätze
2021 haben 102 Unternehmen mit mehr als 1.500 neuen Arbeitsplätzen ihren neuen Standort in Niederösterreich geschaffen. Tendenz steigend. Das große Vertrauen ist nicht zuletzt der größten Betriebsansiedelung in der Geschichte des Bundeslandes geschuldet: Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim errichtet bis 2026 in Bruck an der Leitha ein Werk, investiert 1,2 Milliarden Euro in den Standort und schafft 800 neue Arbeitsplätze. Der Spatenstich für den im ecoplus Wirtschaftspark gelegenen neuen Standort ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt sollen bis zu sieben Gebäude errichtet werden.
Darüber hinaus baut Ankerbrot mit 30 Millionen Euro in Lichtenwörth die größte Bäckerei Österreichs und der Gold- und Edelmetallhändler philoro eröffnet im Herbst 2023 in Korneuburg ein Goldwerk mit 300 neuen Arbeitsplätzen.
- Niederösterreich
Fläche in km2: 19.180
Einwohner: 1.717.617
Arbeitgeberbetriebe: 38.326
Beschäftigte: 820.000
Bruttoregionalprodukt: 59.525 Mio. Euro
Quelle: Statistik Austria