MIPIM 2024: Zwischen Zurückhaltung und Zuversicht

EHL Immobilien über die aktuelle Lage auf der diesjährigen MIPIM in Cannes. Foto: EHL

EHL Immobilien über die aktuellen Trends und Herausforderungen auf der Immobilienmesse in Cannes.

Die diesjährige MIPIM im Palais du Festivals in Cannes wird von der österreichischen Immobilienbranche gleichermaßen mit großem Interesse verfolgt. Angesichts der aktuellen Herausforderungen auf den europäischen Immobilienmärkten verspricht man sich jedenfalls von der Messe wichtige Erkenntnisse über zukünftige Entwicklungen, in denen sich die Immobilienwirtschaft derzeit bewegen muss. In einem ersten Stimmungsbild erklärt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe, dass bei einigen Marktteilnehmern nach wie vor Zurückhaltung zu spüren sei, bei anderen sei aber auch schon wieder Optimismus und Zuversicht zu verzeichnen gewesen.

Dennoch: Die derzeitigen Finanzierungskonditionen würden nach wie vor eine erhebliche Hürde darstellen, durch den Druck steigt auch die Erwartung, dass sich Laufe dieses Jahres die Leitzinsen der EZB wieder nach unten bewegen werden. Ehlmaier hofft in diesem Zusammenhang auf eine baldige Trendwende und darauf, dass die Märkte wieder anziehen werden. „Von der MIPIM erwarte ich mir, für unsere Kunden neue Impulse zu gewinnen und zukunftsweisende Perspektiven auszuloten.“

Ein wesentlicher Fokus liege auf dem sehr heruntergebremsten Investmentsektor, wo aktuell Vorsicht und Zurückhaltung herrschen. Franz Pöltl, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting: „Die langfristigen Zinsen sind bereits substanziell gefallen und liegen deutlich unter den Anfangsrenditen, die mit guten Immobilien zu erzielen sind. Das ist eigentlich ein Kaufsignal, aber solange keine Evidenz da ist, dass die Abwärtsbewegung der Preisspirale zu einem Ende kommt, warten die meisten Marktteilnehmer ab.“

Eine ähnliche Dynamik zeige sich auch auf dem Büromarkt, wo ein eklatanter Mangel an Top-Flächen besteht, während Leerstände bei Durchschnittsobjekten zunehmen. Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL-Gewerbeimmobilien: „Der Vormarsch von Homeoffice und der Fachkräftemangel haben den Büromarkt tiefgreifend verändert. Ein hochwertiges, attraktives Büro ist heute ein wichtiger Beitrag zu erfolgreichem Recruiting.“

Im Wohnsegment erfordern demografische Veränderungen neue Strategien für Entwickler und Investoren. „Die geänderten Rahmenbedingungen erweisen sich als Motor für Innovation“, sagt Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen. Besonders in Deutschland und Österreich besteht ein dringender Bedarf an neuem Wohnraum. Für die Lösung dieses Problems seien staatliche Anreize mittlerweile unverzichtbar.

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