CBRE: Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr um 44 Prozent gestiegen, wachsende Dynamik im zweiten Quartal.
Nach einem sehr schwachen ersten Halbjahr 2023 verzeichnete der Immo-Dienstleister nun wieder mehr Dynamik am deutschen Hotelmarkt. So sei in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Transaktionsvolumen von 517 Millionen Euro erreicht worden, was einem Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders stark zeigte sich das zweite Quartal 2024, das sowohl das erste Quartal 2024 um 13 Prozent als auch das zweite Quartal 2023 um 41 Prozent übertraf. Über zwei Drittel des Transaktionsvolumens (67 Prozent) entfielen auf das Value-add-Segment, gefolgt von Opportunistic mit 14 Prozent, Core-plus mit 11 Prozent und Core mit acht Prozent. Ebenso hätten internationale Käufer ihren Anteil am Marktgeschehen von 28 auf 58 Prozent deutlich gesteigert.
Im ersten Halbjahr 2024 stiegen Portfoliotransaktionen auf 36 Prozent des Transaktionsvolumens, verglichen mit nur drei Prozent im ersten Halbjahr 2023. Mehr als 80 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf betreiberfreie Hotelimmobilien, die nun unter neuen Marken wiedereröffnet werden. Immobiliengesellschaften waren mit 200 Millionen Euro (39 Prozent) die stärkste Käufergruppe, gefolgt von Spezialfonds (29 Prozent) und Privatinvestoren (16 Prozent). Auf der Verkäuferseite dominierten Asset-/Fondsmanager mit 149 Millionen Euro (29 Prozent).
Helena Rickmers, Head of Hotel Investment bei CBRE in Deutschland, konstatiert, dass der Hotelinvestmentmarkt seinen Erholungskurs damit habe fortsetzen können: „Auch wenn die Zahlen noch Luft nach oben lassen, bemerken wir eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Hotelimmobilien, welche sich immer mehr auch in den Verkaufsprozessen widerspiegelt.“ Entsprechend stabil die Renditen, die sich seit Ende des Vorjahres auf 5,25 Prozent eingependelt hätten.
Sabine Lüftenegger, Head of Hotel Advisory and Development Services bei CBRE in Deutschland, sagte: „Auch die Fundamentaldaten im Hotelmarkt zeigen weiterhin einen positiven Trend, sodass wir für das laufende Jahr weiteres RevPAR-Wachstum (Erlös pro verfügbarem Zimmer, Anm.) erwarten. Betreiberseitig sehen wir weiterhin viele Expansionsbestrebungen, vermehrt auch im Bereich der Umwidmung von ursprünglich als Büro geplanten Entwicklungen.“
Ebenso sei auch die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands vielversprechend. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, betonte: „Die wieder positivere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wirkt sich sowohl auf den Investmentmarkt als auch auf die Betreiber und Konsumenten positiv aus.“ Die Inflation in Deutschland lag zur Jahresmitte bei 2,2 Prozent, was nahe am Inflationsziel der EZB von zwei Prozent liegt. Dies veranlasste die Europäische Zentralbank im Juni 2024 erstmals, die Leitzinsen zu senken. Ende Juni 2024 lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bei 2,6 Prozent, und die Finanzierungszinsen (Euro-Swap-Mitte) lagen zur Jahresmitte bei knapp 2,9 Prozent.
Für das zweite Halbjahr 2024 erwartet Rickmers eine dynamischere Entwicklung: „Es zeichnet sich für das zweite Halbjahr 2024 wieder eine etwas dynamischere Entwicklung am Hotelinvestmentmarkt ab. Denn die Bieterprozesse werden größer und kompetitiver. Nachdem wir zuletzt viele Transaktionen im Value-Add-Segment gesehen haben, wird es zukünftig auch wieder vermehrt Core-Transaktionen geben. Deswegen ist für das Gesamtjahr 2024 ein Transaktionsvolumen von über einer Milliarde realistisch.“