RegioData sieht anhaltende Flächenreduktion trotz Marktdominanz der „Big 4“.
Der österreichische Lebensmittelhandel verzeichnet seit 2022 einen Rückgang bei der Zahl seiner Standorte. Laut einer aktuellen Analyse von RegioData Research mussten allein im Jahr 2024 mehr als 50 Lebensmittelgeschäfte schließen. Betroffen seien nicht mehr nur kleine Nahversorger, sondern zunehmend auch Filialen großer Handelsketten.
Während die Zahl der Verkaufsstellen zurückgeht, steigen die Umsätze weiter. Im vergangenen Jahr sei der nominelle Branchenumsatz um 4,5 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro gestiegen, was vor allem auf höhere Preise zurückzuführen sei. Trotz des Wachstums setzten die Handelsunternehmen verstärkt auf Effizienzsteigerungen, die Konzentration auf hochfrequentierte Standorte und die Optimierung bestehender Filialen. Die Verkaufsfläche sei in den vergangenen zwei Jahren nur um 0,3 Prozent geschrumpft.
Die vier größten Anbieter – Spar, Rewe Group, Hofer und Lidl – hielten nach wie vor eine dominante Marktposition. Auf sie entfielen laut RegioData 75 Prozent aller Standorte und 92 Prozent des Branchenumsatzes. Spar und Rewe vereinten zusammen 67 Prozent Marktanteil, während der Anteil der Diskonter mit 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb. Seit 2021 sei die Zahl der Filialen bei Spar und Rewe leicht rückläufig, während Lidl stabil geblieben sei. Lediglich Hofer habe expandiert und in diesem Zeitraum zehn zusätzliche Standorte eröffnet.
Differenziert sei auch das Bild in den Regionen: Die Marktführerschaft teilten sich Spar und Rewe weiterhin regional auf. Spar sei im Westen stark verankert, habe aber auch in Wien und Umgebung leicht zugelegt. Rewe baue dagegen seine Präsenz in ländlichen Regionen der Steiermark und Kärntens aus. In Tirol bleibe M-Preis eine Ausnahmeerscheinung, da das Unternehmen dort eine starke Position habe.
Die Branche bleibe laut RegioData hochkonzentriert und unter Druck. Schmelzende Margen führten dazu, dass Unternehmen ihre Flächenstrategie anpassten – durch Schließungen, Verlagerungen oder Modernisierungen. Standortoptimierungen und eine verstärkte Expansion in ländliche Regionen seien ebenso prägend wie der Versuch, bestehende Märkte effizienter zu betreiben.