European Living Investor Sentiment Survey 2024 von Savills Investment Management und Savills Research: Investoren planen, 64 Milliarden Euro in Immobilien im Wohn- und Hotelbereich zu investieren. DACH-Raum als wesentliches Zielland.
Der europäische Wohnimmobilienmarkt hat zwar schon mal bessere Zeiten gesehen – vor allem, wenn es um institutionelle Investoren geht, die sich seit der Zinswende als sehr zurückhaltend erwiesen haben. Eine gute Nachricht dürfte jetzt aber sein, dass bei institutionellen Wohninvestments wieder mehr Dynamik einkehren soll, wobei Deutschland, Österreich und teilweise auch die Schweiz besonders im Fokus stehen: Die Ergebnisse des European Living Investor Sentiment Survey 2024 von Savills Investment Management und Savills Research zeigen jedenfalls, dass Investoren in den kommenden Jahren insgesamt 64 Milliarden Euro Kapital in den Immobilienmarkt im Wohn- und Hotelbereich investieren wollen, wobei die Mehrheit, rund 84 Prozent, in den Wohnsektor fließen sollen.
Zumindest steht die DACH-Region auf Platz drei des regionalen Speisezettels, nach dem Vereinigten Königreich und Südeuropa (Italien, Spanien und Portugal. Demnach plane die Hälfte der befragten Investoren, ihre Allokation in den Bereichen Wohnen und Hotels in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Ein Viertel der Befragten strebt nun höhere Renditen an, wobei 2024 ein Viertel der Befragten opportunistische Strategien in Betracht zieht, im Vergleich zu nur 10 Prozent im Jahr 2023, geht aus der Studie hervor. Ebenso bemerkenswert ist, dass 65 Prozent der Befragten angegeben hatten, dass sie planen, nicht ESG-konforme Vermögenswerte renovieren zu wollen, was einerseits mit der Knappheit neuer Projekte sowie andererseits auf die CO2-Vorteile der Renovierung im Bestand begründet wird.
Wenn es um die Sektoren geht, in die Investoren derzeit am meisten investiert sind, gehören Multifamily (65 Prozent), Purpose-built Student Accommodation (49 Prozent) und Single Family Housing (37 Prozent) zu den drei am häufigsten genannten Wohnsektoren. Im Bereich der Hotels ist der am häufigsten genannte Untersektor Mid Market Hotels, in dem bereits ein Viertel der Befragten investiert ist. Damit zeigen die Ergebnisse verglichen mit jenen aus dem dem Vorjahr eine kontinuierliche Bindung an Multifamily, PBSA und Single Family, wobei der Anteil der Investoren, die diese Sektoren anvisieren, leicht gestiegen ist oder im Wesentlichen gleich geblieben sei. Einer der größten Verschiebungen in den Absichten der Investoren hat sich im Bereich Co-living ergeben. Im Jahr 2023 äußerten über die Hälfte der Investoren den Wunsch, in diesen Sektor zu investieren, doch dieser Anteil ist 2024 auf nur noch 39 Prozent gesunken.
Auch die Renditeerwartungen sind gestiegen, geht aus der Umfrage weiter hervor: Erwarteten im Vorjahr 60 Prozent der Investoren eine Rendite zwischen 4 und 8 Prozent pro Jahr, seien es heuer bereits 63 Prozent sind, die sich Renditen von über 8 Prozent pro Jahr ausrechnen. Ebenso bevorzugen mehr als zwei Fünftel der Investorendirekte private Marktinvestitionen, um Zugang zu den Bereichen Wohnen und Hotels zu erhalten. 13 Prozent der Befragten gaben an, entweder direkte private Schulden oder direkte öffentliche Schulden als ihren bevorzugten Weg zur Exposition gegenüber den Sektoren anzusehen.
Im Hotelbereich sollten Lifestyle-Hotels den größten Kapitalzufluss verzeichnen, wobei die Befragten beabsichtigen, innerhalb der nächsten drei Jahre mehr als 2,5 Milliarden Euro in diesen Bereich zu investieren.