Genussrechtskapital wird in Eigenkapital umgewandelt – Soravia betont fortgesetzte Kooperation.
Im Soravia-Umfeld kommt es zu einer Eigentumsverschiebung: Die IAG Invest AG & Co KG übernimmt im Zuge eines bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldeten Zusammenschlusses die Kontrolle über die Adomo Beteiligungs GmbH. Der Mehrheitserwerb erfolgt durch die Wandlung eines seit 2019 gewährten Genussrechtskapitals in Eigenkapital sowie eine ergänzende Barkapitalerhöhung. Beide Schritte führen dazu, dass die IAG die 50-Prozent-Schwelle überschreitet und damit einen beherrschenden Einfluss im Sinne des Kartellgesetzes erlangt.
Aus der BWB-Anmeldung geht hervor, dass die Kapitalmaßnahmen vor dem Hintergrund von Liquiditätsengpässen der ADOMO-Gruppe gesetzt wurden. Die Genussrechte der IAG – ursprünglich zur Finanzierung des Expansionskurses der vergangenen Jahre eingesetzt – wurden im Wege einer Sacheinlage in das Eigenkapital der ADOMO eingebracht. Wirtschaftlich handelt es sich um einen Debt-to-Equity-Swap, der die Bilanz strukturell entlastet, jedoch keinen unmittelbaren Liquiditätszufluss bewirkt.
Die IAG Invest AG wurde um eine Einschätzung gebeten, verzichtet jedoch aufgrund interner Vereinbarungen auf eine inhaltliche Stellungnahme. Zu den geänderten Mehrheitsverhältnissen betonte Soravia auf immobilien investment-Anfrage in einer schriftlichen Stellungnahme, dass man weiterhin an ADOMO beteiligt sei, die Kapitalwandlung sei von Beginn an eine vertraglich vereinbarte Option gewesen, die nun planmäßig umgesetzt worden sei.
So heißt es in dem Statement: „Soravia zieht sich nicht aus der ADOMO zurück. Gemeinsam mit der Invest AG arbeiten wir weiterhin aktiv an der positiven strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens und bleiben substanziell beteiligt. Die operative Führung obliegt wie bisher der ADOMO-Geschäftsführung. Ebenso verweist Soravia darauf, dass das eigene Kerngeschäft – der Erwerb, die Weiterentwicklung und die wirtschaftlich sinnvolle Veräußerung von Immobilien und Beteiligungen – unverändert bleibe. Man werde mit ADOMO und anderen Partnern „dort zusammenarbeiten, wo es möglich und sinnvoll ist“.
Nicht zuletzt habe man auch in der jüngeren Vergangenheit mit vielen Partnern zusammengearbeitet, so Soravia, wie etwa mit S+B bei den Danube Flats, der ARE beim TrIIIple, Ruby mit der Familie Otto, Franger u. a. sowie NUMA mit Cherry Ventures, Headline und Verlinvest. „Daher sind Maßnahmen wie die Wandlung und Kapitalerhöhung bei der ADOMO integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells und Ausdruck unserer aktiven, strategisch ausgerichteten Arbeit – auch in einem herausfordernden Marktumfeld“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Die Gruppe spricht trotz des herausfordernden Immobilienmarkts von „zufriedenstellenden Fortschritten“ in ihrem Portfolio, etwa bei Widmungsverfahren, Vollvermietungen und Projektabschlüssen im In- und Ausland und führt die Projekte das Seeviertel Gmunden, die Krausstraße in Linz sowie unsere großvolumigen Quartiersentwicklungen in Mülheim und Köln an. Auch die Bauherrenmodelle über die IFA AG liefen erfolgreich, Soravia verweist das mittlerweile 500. entsprechende Projekt, weitere seien bereits platziert worden.
Die letzte veröffentlichte Bilanz der ADOMO Beteiligungs GmbH stammt aus dem Geschäftsjahr 2023 und weist eine Bilanzsumme von rund 103,6 Millionen Euro aus. Ein Großteil der Aktiva entfällt auf Finanzanlagen, die Eigenkapitalquote lag zum damaligen Stichtag bei 43,4 Prozent. Der Jahresabschluss 2024 lag zum Bilanzstichtag 30. September noch nicht vor.






