Österreich soll bis 2040 klimaneutral sein. Die Dynamik zu mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche nimmt zunehmend Fahrt auf. Grüner soll es sein? Nicht nur optisch, sondern auch energietechnisch kann der Einsatz von Fassadenbegrünung das Neubau- oder Sanierungsvorhaben nachhaltiger gestalten. Entsprechende bauliche Ausgestaltung vorausgesetzt, beispielsweise vollflächige Vegetationsträger, kann eine begrünte Fassade mit reduzierten Wärmedurchfluss- und U-Werten glänzen. Das Ausmaß der Veränderung hinsichtlich der Wärmedämmung ist vom Begrünungssystem, der verwendeten Pflanzenart sowie auch von den Eigenschaften der Fassade abhängig.
Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gibt es aktuell diverse Optionen zur Förderung einer Fassadenbegrünung. Die Thermische Gebäudesanierung auf Bundesebene bietet für Neu- und Altbau finanzielle Unterstützung durch einen nicht rückzahlbaren Investitionszuschuss in Abhängigkeit von der erreichten Heizwärmebedarfsreduktion. Auf Wiener Landesebene gibt es seitens der MA 22 eine Förderung für straßenseitige Fassadenbegrünungen bis zu einer Höhe von 5.200 Euro.
Aus unternehmerischer Sicht würde die Förderung eine Kürzung der Abschreibungsbasis zur Folge haben. Die verbleibenden Investitionskosten sind wohl als Instandsetzungsaufwand auf 15 Jahre verteilt abzuschreiben. Eine gesonderte Kategorisierung der Fassadenbegrünung durch die österreichische Finanzverwaltung ist leider noch nicht erfolgt. Was heute noch nicht der Fall ist, kann morgen schon Realität sein, denn die begrünte Fassade hat das Potenzial, mehr als eine schlichte Modeerscheinung zu sein.
Karin Fuhrmann
Immobilien-Expertin und Mitglied des Management-Teams bei TPA Steuerberatung