RegioData Research: Minus 3,9 Prozent für heuriges Jahr. Ab 2023 soll sie aber wieder steigen.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise samt hoher Inflation hat zu einem spürbaren KAufpreisverlust in Österreich geführt. Das geht aus einer Analyse von RegioData Research hervor, die heute veröffentlicht worden ist. Verfügten laut der Analyse die Österreicher im Vorjahr eine durchschnittliche Kaufkraft von 23.191 Euro pro Kopf und Jahr, hat die Inflation diese um 3,9 Prozent vermindert. Laut RegioPlan Research sei das ein Spitzenwert, der in Österreich seit vielen Jahrzehnten nicht erreicht worden ist.
Demnach habe es in den vergangenen 20 Jahren nur zwei reale Kaufkraftverluste in Österreich gegeben, und die waren längst nicht in dem Ausmaß wie heuer. Bei der Subprime-Krise 2008 ist die Kaufkraft gerade einmal um 0,9 Prozent zurückgegangen, 2011 aufgrund einer abermaligen Bankenkrise um 0,8 Prozent. Im Europaschnitt ist Österreich aus diesen Krisen noch sehr glimpflich davongekommen.
Durch die Coronapandemie und den damit verbundenen Lockdowns hat die reale Kaufkraft schließlich 3,6 Prozent eingebüßt. Während etwa viele Beamte mit ihren gewohnten Gehaltszuwächsen rechnen konnten, waren Tourismusbetriebe, Gastronomie, Künstler und viele andere Selbständige am Rande des Abgrundes, so RegioData Research.
Für das kommende Jahr gibt sich RegioData Research etwas optimistischer. 2023 und 2024 rechnet man mit einem Anstieg der Kaufkraft von einem Prozent, obgleich der Russland-Ukraine-Krieg nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor ist. RegioData Research begründet die Einschätzung darauf, dass im kommenden Jahr wesentlich höhere Lohn- und Pensionsabschlüsse zu erwarten sind, teilweise mit einem Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Inflation werde wieder sinken, die internationalen Energiemärkte dürften sich beruhigen, nennt RegioData Research den aktuellen Preis von Erdgas an der Börse, der in etwa gleich hoch ist wie vor 15 Jahren.