Marktbericht von Otto Immobilien zeigt stabile Nachfrage in A-Lagen – dynamische Flächenbewegungen auf der Mariahilfer Straße.
Der stationäre Einzelhandel in Wien zeigt sich 2025 laut neuem Retail-Marktbericht von Otto Immobilien stabil. Die Nachfrage nach Verkaufsflächen in den zentralen Highstreets bleibt hoch, während B- und C-Lagen weiter unter Anpassungsdruck stehen. In A-Lagen sind Leerstände weiterhin selten. „Der stationäre Handel in Wien beweist seine Anpassungsfähigkeit“, sagt Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto Immobilien in einer Stellungnahme. „Wer den Standort strategisch wählt, Markenidentität kommuniziert und auf Qualität setzt, hat weiterhin Erfolgschancen.“
Erstmals wurden für den Bericht von Otto Immobilien rund 500 Shops in führenden Einkaufsstraßen erhoben – darunter Kärntner Straße, Graben, Kohlmarkt inklusive Goldenes Quartier und die innere Mariahilfer Straße. Insgesamt umfasst die Verkaufsfläche in diesen Toplagen rund 203.000 Quadratmeter. Davon entfallen rund 118.000 Quadratmeter auf die Mariahilfer Straße, wo der Leerstand bei 3,8 Prozent liegt. Die Innenstadtlagen erreichen gemeinsam rund 85.000 Quadratmeter, Leerstand ist dort laut Analyse kaum messbar.
Als bemerkenswert betrachtet Otto Immobilien die Flächendynamik: Auf der Mariahilfer Straße wurden rund 11.700 Quadratmeter neu bespielt, in den Innenstadtlagen rund 4.000 Quadratmeter. „Diese Analysen geben uns ein genaues Bild davon, wie leistungsfähig Wiens Highstreets sind“, so Anthony Crow, Leiter Gewerbe bei Otto Immobilien. „Neue Marken und Konzepte drängen weiterhin auf den Markt.“
Ebenso haben sich die Mietpreise im Zwölfmonatsvergleich überwiegend stabil entwickelt. In Toplagen im ersten Bezirk liegen Spitzenmieten bei bis zu 620 Euro pro Quadratmeter am Graben und 570 Euro pro Quadratmeter am Kohlmarkt inklusive Goldenes Quartier. Auf der Mariahilfer Straße erreichen Spitzenmieten bis zu 160 Euro pro Quadratmeter. In B- und C-Lagen ist hingegen eine leichte Abwärtsbewegung sichtbar.
Die Mariahilfer Straße zeigt laut Otto Immobilien weiterhin hohe Frequenz. Wiederbelegungen und Formatwechsel prägten 2025 das Straßenbild. Flächenübernahmen und neue Konzepte betreffen unter anderem C&A, Arket, Adidas und Woolworth. „Die Mariahilfer Straße ist ein Beispiel dafür, wie urbaner Handel mit Vielfalt und Frequenz funktionieren kann“, sagte Anja Mutschler, Teamleiterin Retail bei Otto Immobilien. „Selbst während großer Bauphasen bleibt sie für nationale und internationale Marken eine begehrte Lage.“
In der Gemengelage um die Konkurrenz durch den Onlinehandel deutet sich überdies ein Strukturwandel an. Demnach gewännen veränderte Nutzungskonzepte an Bedeutung, als wesentliche Treiber nennt der Bericht Gastronomie, Entertainment oder hybride Angebote. Auch zeige sich im Luxussegment des ersten Bezirks eine Phase der Konsolidierung. „Der Handel hat eine Marktbereinigung erlebt, die sich weiter fortsetzt“, resümiert Eugen Otto. „Wer Qualität bietet und Erlebnisse schafft, wird weiterhin erfolgreich sein.“
 
 





