Energieeffizienz, Klimaschutz, ESG – längst hat das Thema Nachhaltigkeit auch in Immobilienunternehmen an Bedeutung und Komplexität gewonnen und das nicht erst seit Einführung der verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte. Assetmanager stöhnen unter dem mitunter enormen Aufwand, die dafür erforderlichen Daten zusammenzutragen. Wieder nur eine Berichtspflicht mehr? Wann rechnet sich das?
Green Finance ist das neue Schlagwort. So neu auch nicht, Förderkredite zur Gebäudesanierung gibt es hierzulande schon lange. Neu hingegen ist, dass klassische Immobilienkredite grün werden können, sogenannte Green Loans. Denn mit der EU-Taxonomie ist der politische Druck auf die Privatwirtschaft und insbesondere die Banken gestiegen, Kapital in nachhaltige Investitionen umzulenken. Damit weitet sich der Investorenkreis für grüne Investments aus, der Markt für Green Bonds steigt seit Jahren. Gleichzeitig sind die Banken zunehmend angehalten, die Kreditvergabe für Immobilien auch an nachweisliche Nachhaltigkeitskriterien zu knüpfen. Das heißt also grüne Kredite für grüne Gebäude. Green Loans erfordern mehr Berichtspflichten und damit zusätzliche Kosten, es muss ja der positive Beitrag zum Klimaschutz nachgewiesen werden.
Für den Immobilieninvestor, der ohnedies in die Energieeffizienz seiner Gebäude investiert und diese dokumentiert, ist das kein wirklicher Mehraufwand, aber ein Mehrwert. Denn Green Loans zeichnen sich zumeist durch günstigere Kreditkonditionen von mehreren Basispunkten aus, das sogenannte Greenium. Ja, es rechnet sich, und der Kreis schließt sich!
Natascha Blauensteiner
Leitung Finanzierung & Treasury der S IMMO AG