S Real: Nachfrage nach Kaufimmobilien gesunken. Verstärkter Trend zu Miet-Kauf-Optionen. Preishöhenflug der vergangenen Jahre ist zu Ende.
Die schrittweise Zinsanhebung der EZB seit dem vergangenen Sommer, um die Inflation einzudämmen sowie verschärfte Kreditvergaberichtlinien haben die Nachfrage nach Eigentumsimmobilien deutlich gebremst. Laut einer Aussendung von S Real ist erstmals seit zehn Jahren ein Rückgang bei Kauftransaktionen zu verbuchen gewesen. Demnach ist auch die Zeit der kontinuierlichen Preissprünge in den vergangenen Jahren zu Ende. Mit der neuerlichen Zinsanhebung im März habe es neuerlich starke Auswirkungen auf die Wohnungs- und Bauwirtschaft gegeben. Martina Hirsch, Geschäftsführerin der S Real: „„Die Schmerzgrenze – also der Betrag, der für Eigentumsanschaffung leistbar scheint, liegt in Österreich durchschnittlich bei 400.000 bis 500.000 Euro“, so Hirsch. Eine rückläufige Nachfrage nach Eigentum über diesem Wert sei in der Branche spürbar. Zumindest durch die Lockerung bei der Zwischenfinanzierung seit Anfang April könnte zumindest den Eigenheimerwerb in vielen Fällen erleichtern. Ab dann werden auch Eigentumsimmobilien bis zu einem Wert von 80 Prozent berücksichtigt und zwar für die Dauer von zwei Jahren, heißt es von S Real.
Auch Bauträger reagieren zunehmend auf die gesunkene Nachfrage und bieten verstärkt Mietkauflösungen an, sprich eine Kaufoption nach mehreren Jahre Miete. Hirsch: „Ob es Sinn macht, hängt von verschiedenen Parametern ab und ist im Einzelfall zu prüfen. Ganz grundsätzlich ist aufgrund der aktuell rückläufigen Neubautätigkeit 2024/25 mit weniger Neubau-Erstbezugs-Fertigstellungen zu rechnen“, so Martina Hirsch, „das Angebot macht Neubau-Fertigstellungen zu einem knappen Gut.“ Auswirkungen auf die Preisentwicklung von neuen Immobilien sind damit zu erwarten – ein Miet-Kauf ist vielleicht eine Alternative, um leistbares Wohnungseigentum aufzubauen, so Hirsch.