neoshare-Studie zeigt Chancen durch Strukturwandel – „Security“ als neue Dimension nachhaltiger Investments.
Die Welt befindet sich derzeit in einem massiven Umbruch – und das strahlt entsprechend auf die Immobilienmärkte aus. Das geht aus einer aktuelle Studie des Beratungsunternehmens neoshare Real Estate hervor, die zentrale gesellschaftliche und wirtschaftliche Megatrends sowie deren Auswirkungen auf Immobiliennutzungen, Kapitalwertentwicklungen und Standortstrategien untersucht. Neben den etablierten „vier D“ – Demografie, Digitalisierung, Deglobalisierung und Dekarbonisierung – rückt erstmals auch das Thema Sicherheitspolitik unter dem Schlagwort Defense in den Fokus.
Andreas Trumpp, Co-Head of Market Intelligence & Foresight bei neoshare: „„Megatrends entfalten ihre Wirkung oft schrittweise, doch sie verändern Marktlogiken, Nutzerverhalten und Investmentstrategien grundlegend. Gerade in einem von Unsicherheiten geprägten Umfeld ist es für Investoren essenziell, die langfristig relevanten Signale richtig zu deuten.“
Heruntergebrochen auf die genannten „4 D – Demografie, Digitalisierung, Deglobalisierung, Dekarbonisierung und nunmehr Defense“ konstatiert die Studie zunächst, dass der demografische Wandel für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Räumen sorge. Kleinere Haushaltsgrößen, steigende Lebenserwartung und wachsende Migration führten laut Studie zu wachsendem Bedarf an barrierefreien, flexiblen und gemeinschaftlich genutzten Wohnformen. „Auch urbane Nahversorgungszentren mit sozialer Funktion und technischer Anbindung wie Logistik-Pickup-Punkte gewinnen deutlich an Bedeutung“, sagte José Martinez, Geschäftsführer von neoshare.
Die Digitalisierung erfordere neue Konzepte: Flexibilität, Effizienz und Technologiekompetenz prägen zunehmend die Anforderungen an Büros, Logistikimmobilien und Wohnraum. Besonders dynamisch entwickle sich laut neoshare der Markt für Rechenzentren. Trumpp betonte: „An der Schnittstelle zwischen Immobilien und Infrastruktur entstehen attraktive Investitionschancen.“
Doch auch die sich abzeichnende Deglobalisierung habe Auswirkungen: Durch den geopolitischen Wandel verschieben sich internationale Lieferketten zunehmend auf regionale Ebenen. Industrie- und Logistikstandorte mit guter Verkehrsanbindung profitieren davon – hingegen geraten international orientierte Büro- und Einzelhandelsimmobilien unter Druck.
Angesichts der EU-Klimaziele stehen insbesondere Bestandsbüros unter Zugzwang. „Die ESG-Vorgaben erhöhen den wirtschaftlichen Druck erheblich. Ohne energetische Nachrüstung drohen Leerstand, Abschreibungen und regulatorische Einschränkungen“, warnte Piotr Bienkowski, Geschäftsführer bei neoshare. In Randlagen werde es zunehmend schwierig, einen CO₂-neutralen Betrieb wirtschaftlich darzustellen.
Als zusätzlicher Trend analysiert neoshare den zunehmenden Einfluss der Sicherheitspolitik auf den Immobilienmarkt. Rüstungsunternehmen interessieren sich für vormals industrielle Produktionsflächen, während Lager-, Forschungs- und Büroimmobilien mit erhöhtem Sicherheitsbedarf an Bedeutung gewinnen. Trumpp ortet ein „strategisches Umdenken“: „Sicherheit wird zur vierten Säule nachhaltiger Investments – aus ESG wird künftig möglicherweise ESSG, mit ‚Security‘ als neuer Dimension.“