Heute erfolgte Abänderungsantrag von Sanierungsverfahren in Konkursverfahren. Damit fällt die Mindestquote für die Gläubiger.
Knalleffekt im gefallenen Signa-Imperium: Die Signa Holding GmbH hat am Donnerstag beschlossen, ihren Sanierungsplanantrag zurückzuziehen und stattdessen die Abänderung des am 29. November 2023 eröffneten Sanierungsverfahrens beim Handelsgericht in ein Konkursverfahren zu beantragen, geht aus einer Mitteilung des nunmehrigen Masseverwalters Christoph Stapf hervor. Das Handelsgericht muss dem Antrag zustimmen, damit das Insolvenzverfahren der Signa Holding von Masseverwalter Christof Stapf als Konkursverfahren fortgeführt werden kann. Dadurch entfällt die Mindestquote zur Bedienung der Forderungen der Gläubiger. Die Forderungen gegenüber der Muttergesellschaft des Signa-Komplexes werden mit rund acht Milliarden Euro beziffert.
Die Entscheidung wurde laut Masseverwalter getroffen, da das Sanierungskonzept hauptsächlich auf der werterhaltenden Restrukturierung der wesentlichen Beteiligungsgesellschaften, insbesondere der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG, beruhte. Die Gläubiger dieser Gesellschaften haben am 18. März 2023 jeweils einen Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent für die unbesicherten Insolvenzgläubiger angenommen. Dieser sieht vor, dass das gesamte Vermögen zur Verwertung an einen Treuhänder übergeben wird, dessen Erlöse als Superquote an die Gläubiger ausgeschüttet werden.
In den gestrigen Hauptversammlungen der Signa Prime und Signa Development haben auch die Aktionäre den Sanierungsplänen zugestimmt. Die voraussichtlichen Erlöse aus der Umsetzung dieser Treuhandsanierungspläne werden nach Einschätzung der jeweiligen Sanierungsverwalter voraussichtlich zu einer Quote zwischen 23 Prozent und 32 Prozent für die Signa Prime sowie rund 32 Prozent bis 40 Prozent für die Signa Development führen. Die Signa Holding als Aktionärin würde erst im vierten Rang an den Erlösen partizipieren, sodass keine nennenswerten Beteiligungswerte aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development zu erwarten sind.
Indessen sind bei Signa Prime Selection und Signa Development – beide sollen über eine Treuhandlösung abgewickelt werden – am Freitag neue Vorstände eingesetzt worden. Für die Signa Development ist Markus Neurauter bestellt worden, Herwig Teufelsdorfer, vormals bei S Immo, hat die Vorstandsposition für die Signa Development übernommen.
Teufelsdorfer,ä bringt eine mehr als 25-jährige Erfahrung in der Immobilienbranche mit. Zuletzt war er als Mitglied des Vorstands bei der S Immo AG in Wien tätig und davor in mehreren Führungspositionen in Immobilienunternehmen im In- und Ausland.
Neurauter, studierter Betriebswirt und erfahrener Immobilienfachmann, war zuvor Aufsichtsratsvorsitzender der ARE Real Estate GmbH und Mitglied des Aufsichtsrats der Bundesimmobilien GmbH.