Zahl der Bewilligungen bleibt um ein Drittel unter dem 10-Jahresschnitt – Fördervolumen steigt um 14 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro.
Die Baubewilligungen im österreichischen Wohnbau haben 2024 ein historisches Tief erreicht, während die Wohnbauförderungen erstmals seit Jahren leicht steigen. Das geht aus der Wohnbauförderungs- und Baubewilligungsstatistik 2024 hervor, die vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie gemeinsam mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wurde. Im vergangenen Jahr seien demnach österreichweit 51.500 Wohneinheiten baubewilligt worden – rund ein Drittel weniger als im 10-Jahresschnitt. Gleichzeitig stieg die Zahl der geförderten Wohneinheiten um 13 Prozent auf 19.200. Die Ausgaben für die Wohnbauförderung erhöhten sich um 14 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro.
Die Wohnbaurate lag 2024 im Schnitt bei 3,5 Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner. Wien (4,5), Vorarlberg (4,1) und Tirol (4,0) lagen über dem Durchschnitt, während Kärnten (2,7), Salzburg und die Steiermark (je 2,9) deutlich darunter lagen. „Durch die hohen Kreditzinsen, die stark kritisierte KIM-Verordnung und die gestiegenen Baupreise kamen wir auch 2024 bei den Baubewilligungen nicht aus der Talsohle heraus“, sagte Robert Schmid, Obmann des Fachverbands. „Erstmals seit Jahren sehen wir allerdings einen Aufwärtstrend bei den Neuförderungen, was leichten Anlass zur Hoffnung gibt.“
Die Neubauförderungen verzeichneten ein Plus von 13 Prozent auf 19.200 Zusagen, davon 15.300 für Geschoßwohnungen und 3.900 für Eigenheime. Bei der großvolumigen Neubauförderung lag der Zuwachs sogar bei 27 Prozent. „Es ist nun dringend nötig, dass mit der Wohnbauförderung die Bauproduktion stabilisiert und das Angebot an leistbaren Wohnungen erhöht wird“, warnte Schmid. Andernfalls drohe eine weitere Verteuerung durch die anhaltende Wohnraumverknappung.
Laut Studienautor Wolfgang Amann stagniert der Neubau auf niedrigem Niveau: Die Zahl der Bewilligungen entspricht nur mehr knapp der Hälfte des Höchststands von 2017 und liegt 34 Prozent unter dem 10-Jahresschnitt. Schmid forderte in dem Zusammenhang auch mehr Technologieoffenheit bei Bauprojekten: „Ein liberaler, technologieoffener und transparenter Ansatz zur Bewertung der CO₂-Emissionen über den Lebenszyklus von Wohnraum würde den Markt beleben und Innovationen schaffen.“






