Stimmung auf der MIPIM keineswegs so negativ wie angenommen. Investoren stürzen sich auf Immobilien um bis zu 50 Millionen Euro. Vor allem Hospitality wächst. Auch Südeuropa immer interessanter.
So ganz düster war die Stimmung auf der MIPIM dann doch nicht. Der Eindruck, den immobilien investment vor Ort in Cannes einfangen konnte, bestätigt sich auch durch Arnold Immobilien, die außerhalb Österreichs als Arnold Investments agieren. Der Markt ist in Bewegung, sagt Markus Arnold, CEO und Eigentümer von Arnold Immobilien, der auf seinem Messestand ein reges Investoreninteresse geortet wird. Laut Arnold stünden viele Deals unmittelbar vor dem Abschluss: „Besonders im Fokus sind Liegenschaften mit bis zu 50 Millionen Euro Volumen.“
Arnold rechnet noch im ersten Halbjahr mit attraktiven Investmentmöglichkeiten, auch was Wohnimmobilien in guten Wiener Lagen betrifft, bedingt durch ein höheres Renditeniveau. Dort seien auch die Unsicherheiten im Bankensektor ausschlaggebend: „„Als Absicherung des Vermögens, Geld gegen Steine zu tauschen, wird wieder an Attraktivität gewinnen“, so Arnold. Besonders hoch ist die Nachfrage jedoch in Südeuropa. Laut Arnold habe man sowohl in Spanien, Portugal als auch in Italien – dort ist Arnold mit jeweils einer Niederlassung vertreten – habe man das Investmentvolumen im Vorjahr deutlich steigern können. Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien: „Die Gründe dafür sind die besseren wirtschaftlichen Fundamentaldaten durch die geringere Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Insbesondere im Industriesektor haben sich die Wettbewerbsvorteile von Deutschland, Österreich und den CEE-Staaten in Richtung Südeuropa verschoben. „Das bisherige Transaktionsgeschehen des ersten Quartals zeigt, dass der Südeuropatrend weiter anhalten wird.“
Auch bei den Assetklassen schätzt Arnold die Stimmung besser ein als oft vom Markt vernommen. So habe sich etwa der Hospitality-Markt im Vorjahr als sehr resilient erwiesen, im Vorjahr sei das Volumen mit rund 10,6 Milliarden Euro (- 6 Prozent) nahezu stabil geblieben, wobei das Investoreninteresse im vierten Quartal sogar stark angezogen hat. Arnold: „Hotelimmobilien waren im vierten Quartal 2022 europaweit die einzige Assetklasse, die im Vergleichszeitraum deutlich wachsendes Transaktionsgeschehen verzeichnete. Dieser Trend setzt sich auch 2023 fort.“
Im Einzelhandel sind im Vorjahr sogar Zuwächse zu verzeichnen gewesen, ein Trend, der bereits im Vorjahr eingesetzt habe und sich nun fortsetzen dürfte. Laut Arnold Immobilien Marktanalyse ist im Vorjahr das EU-weite Investmentvolumen in Einzelhandelsimmobilien um rund 18 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro gestiegen. Das bereits vor Jahren durch die Konkurrenz aus dem Onlinehandel und Covid ausgelöste Repricing bei Einzelhandelsimmobilien erleichtere in der aktuellen Marktsituation die Preisfindung zwischen Käufer und Verkäufer.