Bauarbeiten für Konversionsprojekt über dem Franz-Josephs-Quartier abgeschlossen.
Das Althan Quartier über dem Franz-Josephs-Bahnhof in Wien ist fertiggestellt. Das Großprojekt, das im Vorjahr von einem Konsortium aus Ronny Pecik und Stefan Schönauer mit der Baustoff + Metall um die Familie Kristinus von der nunmehr im Konkurs befindlichen 6B47 Real Estate Investors AG übernommen worden ist (immobilien investment berichtete) ist konvertiert und revitalisiert worden und umfasst nun Wohnungen, Büros, Co-Working-Spaces, Gastronomie, Nahversorger, Geschäfte, Dienstleister und Hotellerie.
Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen um das Bauvorhaben gilt das Althan Quartier in mehrerlei Hinsicht als Vorzeigeprojekt, vor allem, was die Einsparung von CO2-Emissionen betrifft. Durch den Erhalt und die Revitalisierung der vorhandenen Gebäudesubstanz konnte laut Projektbeteiligten eine erhebliche Menge an CO2 eingespart werden. Die Architekten Roman Delugan und Josef Weichenberger setzten bei der Gestaltung auf kurze Wege und eine Mischung unterschiedlicher Nutzungen.
Das Herzstück des Quartiers, das Bürogebäude „Francis“, wurde nicht abgerissen, sondern rückgebaut und weiterentwickelt. Dies erfolgte unter anspruchsvollen logistischen Bedingungen. „Die Bauarbeiten fanden während des laufenden Betriebs der Geschäfte im Erdgeschoss und des Bahnhofs im Untergeschoss statt. Zudem standen nur sehr begrenzte Baustellenflächen zur Verfügung“, sagt Jochen Mahlknecht, Projektleiter des Südtiroler Stahlbau- und Fassadenunternehmens Pichler projects.
ie baulichen Maßnahmen wurden innerhalb von drei Jahren abgeschlossen. Insgesamt wurden 12.000 Quadratmeter Pfosten-Riegel-Konstruktionen, 15.000 Quadratmeter hinterlüftete Edelstahlfassaden sowie 4.500 Quadratmeter Verbundfensterkonstruktionen realisiert. Die enge städtische Umgebung stellte eine zusätzliche Herausforderung dar: „Über 2000 Tonnen Material mussten just in time geliefert und verbaut werden“, so Mahlknecht.
Die Wiederverwendung bestehender Bauteile hatte damit zu erheblichen Einsparungen an Ressourcen und Emissionen geführt. Insgesamt wurden laut Projektbeteiligten 18.625 Tonnen CO2-Äquivalent vermieden, was einer Reduktion von 67 Prozent gegenüber einem Neubau entspricht. Zudem wurden 122.480 Tonnen Beton und 10.944 Tonnen Bewehrungsstahl wiederverwertet. „Die erfolgreiche Umsetzung des Althan Quartiers zeigt, wie bestehende Flächen durch nachhaltige Nutzungskonzepte und Materialien neu interpretiert werden können“, betont Hannes Market, Geschäftsführer von Pichler projects.