Laut willhaben-Studie sind Energiethemen zentrale Entscheidungskriterien – Frauen und ältere Menschen bewerten Nachhaltigkeit höher.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Suche nach Immobilien für viele Menschen in Österreich eine immer wichtigere Rolle. Das geht aus einer aktuellen Marktforschungsstudie hervor, die das Onlineportal willhaben beim Institut Marketagent in Auftrag gegeben hat. Demnach gaben 73,5 Prozent der Befragten an, dass sie bei der Immobiliensuche auf Nachhaltigkeitsaspekte achten – 22,6 Prozent davon bezeichneten das Thema als „sehr wichtig“, 50,9 Prozent als „eher wichtig“.
„Für die Umwelt ist es eine sehr gute Nachricht, dass den Menschen in Österreich Nachhaltigkeit bei Immobilien so wichtig ist“, so Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben. Gleichzeitig betonte sie, dass es gemeinsamer Anstrengungen bedürfe, um Entwicklungen in diesem Bereich weiter voranzutreiben: „Die Energiewende ist zweifellos eine Mammutaufgabe, die ohne einen wohldurchdachten Beitrag der Immobilienwirtschaft nicht gelingen kann.“
Besonders im Fokus stehen laut der Umfrage Energiethemen: Für 50,9 Prozent der Befragten ist die Heizungsart bei einer Immobilie entscheidend, 46,7 Prozent achten auf den Energieverbrauch, 31 Prozent auf die Energieeffizienzklasse. Auf den weiteren Plätzen folgen Bauweise (28,8 Prozent), Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln (22,1 Prozent) sowie die Möglichkeit zur Installation einer Photovoltaikanlage (19,5 Prozent).
Ein klarer Trend lässt sich auch bei den Online-Suchanfragen erkennen. „Die Nachfrage nach Solarenergie und Wärmepumpen ist gestiegen“, teilte willhaben mit. Das Immobilienportal zählt laut eigenen Angaben rund 14 Millionen Besuche pro Monat.
Laut Umweltbundesamt lagen die direkten CO₂-Emissionen aus dem Gebäudesektor im Jahr 2023 bei 10,6 Prozent des gesamten nationalen Ausstoßes. Diese Zahl berücksichtigt lediglich Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger vor Ort – indirekte Emissionen, etwa aus der Energiebereitstellung, sind nicht enthalten. Im Vergleich dazu verweist ein UN-Bericht auf den globalen Anteil des Bau- und Gebäudesektors von 38 Prozent an den weltweiten CO₂-Emissionen. Dabei entfallen große Teile auf den Betrieb bestehender Gebäude.
Unterschiede zeigen sich auch in den Altersgruppen: Während 28,4 Prozent der Generation X (1965–1980) Nachhaltigkeit als sehr wichtig einstufen, sind es bei den Millennials (1980–1995) 24,3 Prozent und bei der Generation Z (1995–2010) lediglich 17,4 Prozent. Auch Frauen legen insgesamt größeren Wert auf nachhaltige Kriterien als Männer.
Für mehr Orientierung am Markt können laut willhaben Prüfzeichen wie das Österreichische Umweltzeichen, das IBO-Zertifikat oder das Natureplus-Siegel sorgen. Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) bietet darüber hinaus Bewertungshilfen für Bestandsgebäude sowie Unterstützung bei der Planung und dem Betrieb nachhaltiger Bauprojekte. Die Studie wurde im März und April 2025 unter 1.560 Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren durchgeführt, die innerhalb der letzten sechs Monate auf Immobiliensuche waren oder dies aktuell sind.