Intreal: Besonders im vierten Quartal hat es starke Nettomittelabflüsse gegeben. Trotzdem ist die Anzahl der Immobilien-AIF im Vorjahr gestiegen. Zuwächse in Deutschland, starke Abflüsse in Österreich und dem Vereinigten Königreich.
Für Immobilienfonds war das vergangene Jahr besonders herausfordernd. Wie aus den aktuellen Zahlen der European Fund and Asset Management Association (EFAMA) hervorgeht, ist das Nettofondsvermögen bereits im vierten Quartal des Vorjahres unter die 1 Billion Euro-Benchmark gefallen, die erst im ersten Quartal 2022 leicht überschritten worden ist. Lag das Nettofondsvermögen Ende 2022 noch 1.064 Milliarden Euro, rutschte es Ende 2023 auf 999,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von rund 65 Milliarden Euro entspricht, geht aus einer aktuellen Aussendung von Intreal Dienstagvormittag hervor.
Der Knick ist demnach vor allem im vierten Quartal eingetreten: Während die Nettomittelzuflüsse in den ersten Quartalen des Vorjahres ein positives Wachstum erfahren hätte, drehte sich dies im Q4 mit einem Minus von 1,6 Milliarden Euro deutlich ins Negative. Die Nettomittelzuflüsse betrugen im Vorjahr 2,9 Milliarden Euro, wobei Deutschland mit 6,9 Milliarden Euro die größten Zuwächse erfahren hatte. Anders die Situation in Österreich und im Vereinigten Königreich, wo deutliche Abflüsse verzeichnet werden mussten.
Trotz des rückläufigen Nettofondsvermögens stieg die Anzahl der Immobilien-AIF im Jahr 2023. Von 3.861 Fonds Ende 2022 wuchs die Zahl auf 3.911 Fonds bis Ende 2023 – ein Zuwachs von 50 Fonds. Rudolf Kömen, Geschäftsführer der Intreal Luxembourg, kommentiert: „2023 war ein schwieriges Jahr für die Immobilienfondsbranche. Vor diesem Hintergrund ist es umso erfreulicher, dass nach wie vor neue Fonds aufgelegt werden. Auch die Mittelzuflüsse sind – insbesondere in Deutschland – erfreulich.“
Intreal selbst habe laut Kömen das verwaltete Immobilienvermögen an den Fondsstandorten Deutschland und Luxemburg auf 65 Millionen Euro steigern können: „Ich gehe davon aus, dass die europaweite Marktkonsolidierung im Lauf von 2024 zu einem Ende kommt. Wir befinden uns derzeit in vielversprechenden Gesprächen mit potenziellen Fondspartnern. Ich rechne damit, dass wir auch in Luxemburg bis Ende 2024 weitere neue Fonds initiieren und administrieren werden.“
Der Verwaltungsratsvorsitzende der Intreal Luxemburg sowie Geschäftsführer von Intreal, Michael Schneider, rechnet mit einer ähnlichen Dynamik am Standort Deutschland: „Am Standort Luxemburg sehen wir zusätzliche Vorteile bei der Auflage von Fonds der derzeit nachgefragten Assetklasse Infrastruktur. Diese Wachstumsimpulse wollen wir 2024 nutzen.“