CEO von Signa Prime und Development mit sofortiger Wirkungen abberufen.
In den heutigen außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen der SIGNA Prime Selection AG und der SIGNA Development Selection AG ist der bisherige CEO der beiden Gesellschaften, Timo Herzberg mit sofortiger Wirkung seinen Funktionen enthoben und mit sofortiger Wirkung außerordentlich und fristlos gekündigt worden, so die SIGNA via Aussendung.
Die Gründe für die Entlassungen seien ein dringender Verdacht auf grobe Verletzungen der Pflichten als Vorstandsmitglied gewesen, ohne auf die konkreten Verfehlungen weitere Angaben zu machen. Erhard Grossnigg ist in Folge in den beiden Sitzungen zum Sprecher des Vorstandes in den beiden Gesellschaften bestellt worden. Dieser werde die Sanierungs- und Restrukturierungsschritte für die beiden Immobiliengesellschaften fortsetzen und in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat dieser Gesellschaften agieren.
Alfred Gusenbauer, Aufsichtsratsvorsitzender sowohl der SIGNA Prime Selection AG als auch der SIGNA Development Selection AG: „Leider mussten wir diese Entscheidung treffen und diesen harten Schritt setzen. Die Verdachtslage war eindeutig und ließ den Aufsichtsräten keine andere Wahl. Gerade in den herausfordernden Zeiten bedarf es 100-prozentiges Vertrauen in die handelnden Personen und Geschlossenheit bei den Entscheidungen. Mit Erhard Grossnigg haben wir einen hervorragenden Fachmann und Spezialisten in Fragen der Sanierung.“
Nun treten immer mehr Details zutage, die zum Rauswurf von Herzberg geführt hatten. Denn dieser soll sich unter anderem an der Signa bereichert haben. Konkret schreibt etwa das profil, dass Herzberg als Signa-CEO 1.500 Quadratmeter im Berliner Signa-Projekt „Beam“ an eine Havit vermietet haben soll – und damit an sich selbst, denn Havit ist von Herzberg und anderen Signa-Mitarbeitern gegründet worden – es sollte eine Marke sein, „die Workout-, Spa- und Gesundheits- sowie Konferenz- und Veranstaltungsräume an einem inspirierenden Ort vereint“, heißt es in einer Beschreibung. Das zu äußerst günstigen Konditionen. Zudem soll er Ressourcen der Signa-Marketingabteilung für die Website der Havit abgezogen haben.
Indessen hat ein weiteres Unternehmen im Signa-Konglomerat Insolvenz angemeldet. Es handelt sich dabei um die Signa Informationstechnologie, die IT-Dienstleistungen rund um die Signa-Gruppe erbracht hat. Die Passiva betragen 24,09 Millionen Euro bei aktiven Werten in der Höhe von 3,78 Millionen Euro. Laut Kreditschützer Creditreform lägen die Ursachen darin, dass die servicierten Schwestergesellschaften die Zahlungen nicht mehr geleistet hatten. Betroffen sind 154 Gläubiger und 49 Arbeitnehmer.