Der heimische Wohnimmobilienmarkt hat bereits im Frühjahr 2022 eine deutliche Wendung hingelegt, hält das WIFO in seinem jüngsten „Research Brief“ fest.
Nach mehreren Jahren ununterbrochenen Preiswachstums gab es damals erstmals Zeichen für eine Preisstagnation; zudem kam es zu einer starken Zunahme der angebotenen Kaufobjekte. Das heißt, wenngleich erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 die ersten Effekte in den Immobilienpreisen sichtbar wurden, gab es schon seit dem Frühjahr Anzeichen eines veränderten Marktumfeldes.
Als Datenbasis für die aktuelle WIFO-Erhebung dienten die Wohnimmobilienanzeigen des Portals Immobilienscout24.at zwischen 7.Juni 2018 und 2.Juli 2023 mit über 91 Millionen Einzelannoncen.
Der Umbruch sei ein österreichweiter Trend und nicht der separaten Entwicklung einzelner Immobilienmärkte geschuldet. Laut WIFO stagnieren auch die Angebotspreise für Immobilien bereits seit Frühjahr 2022. Doch trotz des Nachfrageeinbruchs, der nicht zuletzt gestiegenen Zinsen bzw. den verschärften Kreditbedingungen geschuldet ist, kam es bisher zu keinen massiven Preisreaktionen bei den Angebotspreisen. Die Ökonomen betonen, dass die erwartete Preiskorrektur – zumindest was die nominellen Immobilienpreise betrifft – noch sehr verhalten und weit davon entfernt wäre, die Preissteigerungen seit Corona-Pandemie zu korrigieren.
Wie lange diese Situation noch anhält oder ob es doch zu umfangreicheren Preisrückgängen kommen wird, hängt laut WIFO stark von der weitern Inflations- und Zinsentwicklung in den nächsten Monaten ab.