Colliers: Logistik-Boom der vergangenen drei Jahre hält zwar an, in Ballungszentren sind Flächen aber knapp. Wachsende Bedeutung für Peripherie-Standorte.
Zwar hält der Logistik-Boom der vergangenen drei Jahre in Österreich an, in Ballungszentren werden die Flächen aufgrund der hohen Nachfrage aber zunehmend knapp. Das werde in Folge zu einer Stagnation bei den Flächenumsätzen führen, geht aus der Analyse Snapshots 2023 von Colliers heute Vormittag hervor. Dadurch würden Peripheriestandorte immer bedeutsamer, vor allem, um Lieferketten strategisch optimal aufzustellen und resilienter zu machen.
Ungeachtet dessen wird die aktuelle Marktlage mit weltweitem Konjunkturabschwung als herausfordernd betrachtet, dennoch gebe es positive Impulse aus dem Außenhandel und die allmähliche Entspannung auf den Energiemärkten, die inflationsdämpfend wirken, weswegen Colliers von einem mittelfristigen Anziehen der Wirtschaftsleistung ausgeht. Österreich gelte überdies aufgrund seiner geografischen Lage und der Verkehrsinfrastruktur als attraktiver Logistikstandort, Spediteure, Dienstleister, Projektentwickler, Investoren und Industrieunternehmen würden von der allgemein stabilen Wirtschaft (trotz Abschwung im Winter 2022/2023) und der international anerkannten Logistikkompetenz in Österreich profitieren. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage aufgrund der Zinswende durch die EZB seien im zweiten Halbjahr allein in Wien und Umgebung rund 87.000 Quadratmeter Logistikfläche vermittelt worden.
Herausfordernd werde für das Segment Logistik das Thema Nachhaltigkeit und ESG werden. ESG, die EU-Taxonomie-Verordnung und der Green Deal würden neue Standards setzen, deren Maßnahmen zur Umsetzung eine Verteuerung von Transportkosten erwarten lassen und Unternehmen weiter drängen, ihre Liefer- und Lagerkonzepte zu überdenken. Michael Messner, Head of Industrial & Logistics bei Colliers sieht in dem Bereich eine starke Bewegung am Markt: „Wir begleiten mehrere Sale-and-Lease-Back Projekte im Industriebereich bei denen es nicht nur um Liquidität geht, sondern auch um die Neuausrichtung der Energieversorgung. In die Jahre gekommene Industriestandorte bieten für Investoren interessante Entwicklungsperspektiven. „Manage-to-ESG“ rückt in den Fokus, die Frage der Energie-Transformation bringt zusätzliches Yield-Potential. Richtig und innovativ umgesetzt ergeben sich sowohl für Investoren als auch für Nutzer neue strategische Ansätze.“