Zinshäuser widersetzen sich Marktregeln

Foto: Wien Tourismus/Christian Stemper

Mehr Verkäufe, höhere Preise: 1,1 Milliarden Euro Umsatz im ersten Halbjahr.

Während aufgrund der geopolitischen Situation andere Märkte deutlich verhaltener zeigen, widersetzt sich der Wiener Zinshausmarkt den Gegebenheiten. Das erklärte Otto Immobilien-Chef Eugen Otto im Zuge im Rahmen einer Pressekonferenz zum neuen Zinshausmarktbericht von Otto Immobilien. 1,1 Milliarden Euro sind im ersten Halbjahr in diese Anlageklasse umgesetzt worden, das entspricht rund 14 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Anzahl der transaktionierten Häuser ist um 36 Prozent angewachsen. „Das widerspricht allen Gesetzen, die wir aus anderen Märkten kennen“, so Otto vor Journalisten. Was im Kontext der makroökonomischen Situation ein „sensationelles Ergebnis ist, das die Investmentsicherheit des Zinshauses unterstreicht“, erklärt Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus bei Otto Immobilien.

Auch haben die Mindestpreise in den einzelnen Bezirken deutlich zugelegt, wobei der höchsten Zuwächse in Meidling (+22 Prozent) und Josefstadt (+11 Prozent) zu verzeichnen war. Im Schnitt gibt es kein Wiener Gründerzeit-Zinshaus unter 2.275 Euro pro Quadratmeter zu kaufen. Die Maximalrenditen haben in den meisten Bezirken weiterhin nachgegeben, diese weisen in allen Bezirken weniger als drei Prozent auf. Die Spitzenrendite für das beste Objekt im ersten Bezirk liegt überhaupt bei gerade einmal 0,62 Prozent. Überhaupt hält der Trend zu hochpreisigen Transaktionen an, die Anzahl an Häuser ab fünf Millionen Euro hat deutlich zugelegt und nimmt mittlerweile ein knappes Drittel des Gesamtmarkts ein.

Allerdings wird im Zuge der geopolitischen Situation mit einer leichten Abflachung der Preiskurve gerechnet. Auch müssten sich Privateigentümer zunehmend mit der Zukunftsfitness ihres Objektes auseinandersetzen. Das sei ein guter Zeitpunkt für einen Verkauf, da größere Bestandshalter die Umrüstung auf ESG leichter bewerkstelligen könnten.

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