IMMOunited: 17.500 weniger Immobilien in Österreich verbüchert. Im Zinshausbereich jedoch deutliches Plus von 76 Prozent.
Die Kombination aus Krieg, Krisen, Inflation, Kreditvergaberichtlinien und Zinserhöhungen ist auf dem Immobilienmarkt spürbar geworden. Laut einer Grundbuchanalyse des Datamining-Experten IMMOunited sei die Anzahl der Verbücherungen im Vorjahr um 17.500 Immobilien bzw. elf Prozent zurückgegangen. Währenddessen bewies das Zinshaus einmal mehr seine Krisenresilienz. Dort hatten die Verbücherungen erhebliche Zuwächse erfahren.
Vor allem im zweiten Halbjahr 2022 war der Rückgang der Verbücherungen deutlich bemerkbar: Während im ersten Halbjahr um knapp fünf Prozent weniger Immobilien verbüchert worden sind, waren es ab der zweiten Jahreshälfte bereits minus 16 Prozent. Dieser Trend dürfte sich laut IMMOunited fortsetzen: Im heurigen Jänner sind um 18 Prozent weniger Immobilien verbüchert worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Den stärksten Rückgang an Verbücherungen markierten Grundstücke mit minus 17 Prozent, gefolgt von Bauträgerwohnungen mit minus 16 Prozent, während der Rückgang bei Gebrauchtwohnungen mit sieben Prozent moderater ausgefallen ist. Im Bürosektor haben die Verbücherungen hingegen um sechs Prozent zugenommen. Völlig anderes Bild jedoch im Zinshaus-Bereich: Im Vorjahr sind gegenüber 2021 um 76 Prozent mehr Zinshäuser verbüchert worden. In absoluten Zahlen sind das knapp 700 Objekte nach 400 im Jahr 2021 gewesen.
Gemischtes Bild auch in den Bundesländern: In Salzburg und Graz wurden jeweils um 16 Prozent weniger Verbücherungen vorgenommen, während in St. Pölten ein Zuwachs um 27 Prozent zu verzeichnen war. In Wien wurden 2022 fast 10 Prozent weniger Verbücherungen festgestellt, als vergleichsweise stabil erwiesen sich Bregenz, Eisenstadt und Linz. In allen drei Landeshauptstädten habe es nur geringfügige Veränderungen gegeben.