Der heimische Immobilieninvestment-Markt konnte sich trotz teils widriger Bedingungen erstaunlich gut entwickeln und bleibt weiterhin stabil: Im ersten Halbjahr 2022 wurde ein Transaktionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro erreicht.
Nach einem sehr guten Auftakt des Immobilieninvestment-Markts im ersten Quartal 2022 (rund 960 Millionen Euro) konnte das Transaktionsvolumen im zweiten Quartal noch leicht zulegen (knapp über eine Milliarde Euro), wodurch ein äußerst erfreuliches Halbjahresergebnis von rund zwei Milliarden Euro gelang. Diese stabile Entwicklung (plus zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr) ist trotz rapide gestiegener Baukosten, einem sich ändernden Kapitalmarktumfeld und des steigenden Zinsniveaus ein weiterer Beleg für die Krisenresistenz dieses Markts.
Ein Blick auf die Verteilung des finanziellen Volumens zeigt, dass stark risikodiversifizierte, gemischt genutzte Immobilien mit 28,5 Prozent Platz eins unter den Assetklassen belegen. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit sind institutionelle Wohnprojekte, die in den letzten Jahren die Nase vorn hatten, mit 19,2 Prozent auf Platz zwei gerutscht, knapp vor den Büroimmobilien mit rund 16 Prozent.
Das Interesse internationaler Unternehmen am Standort Österreich ist anhaltend hoch. 2021 betreute die Austrian Business Agency (ABA) gemeinsam mit den Regionalgesellschaften 364 internationale Unternehmen, die insgesamt 1,24 Milliarden Euro in Österreich investierten und 3.403 Arbeitsplätze schufen. Der Anteil an Unternehmen, die eine besonders hohe Wertschöpfung nach Österreich gebracht haben (vor allem aus dem Bereich Forschung und Entwicklung sowie Start-ups mit hohem Zukunftspotenzial), konnte von 14 auf 21 Prozent erhöht werden.
Reges Treiben in den Bundesländern
Baugrundstücke in den Bundesländern bleiben weiterhin gefragt: Im niederösterreichischen Stockerau entsteht beispielsweise mit „Das Koloman“ bis 2024 ein klimafreundliches Wohnprojekt der SÜBA, das zukünftig 186 Wohneinheiten, nämlich 83 Eigentumswohnungen und 103 Mietwohnungen zwischen 45 und 127 Quadratmetern, beherbergen wird und durch ein CO2-optimiertes Energie- und Gebäudekonzept mit thermischer Bauteilaktivierung, Fotovoltaikanlagen, Luftwärmepumpe sowie Tiefgaragen mit E-Mobility-Infrastruktur überzeugt. Heinz Fletzberger, Vorstand der SÜBA AG, betont: „Die SÜBA baut am Puls der Zeit. 2021 wurden wir als erster Bauträger Österreichs als EU-Taxonomie-konform zertifiziert. Mit unserer Green-Building-Strategie gehen wir hier mit gutem Beispiel voran und erfüllen gerade auch bei unserem neuen Projekt in Stockerau höchste Umwelt- und Qualitätsstandards.“
In Krems wiederum errichtet die PRISMA Unternehmensgruppe bis Herbst 2023 mit dem Projekt „marena“ in der Kremstalstraße 75 ein Gebäudeensemble aus sechs Häusern mit insgesamt 63 Miet- und Eigentumseinheiten sowie drei Studios. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien beim Heizsystem, einen gänzlichen Verzicht auf fossile Energieträger sowie weitere, den Heiz- und Kühlbedarf reduzierende Maßnahmen zeigt PRISMA ökologisches Bewusstsein. Besonderer Wert wird auf eine umweltgerechte Freiraumplanung unter Berücksichtigung des ortstypischen Artenerhalts gelegt.
Auch im Westen viel Neues
Im Stadtteil Wilten in Innsbruck realisiert ZIMA Tirol bis Ende 2023 unter Berücksichtigung besonderer städtebaulicher Vorgaben und auf einer Grundstücksfläche von rund 5.000 Quadratmetern das attraktive Stadtquartier „Stadt Carré“. In einem vielfältigen und innovativen Mix mit rund 250 ganz unterschiedlich großen Wohneinheiten entstehen unter anderem 48 geförderte Studentenapartments. ZIMA investiert in das urbane Großprojekt rund 60 Millionen Euro.
In Innsbruck entsteht außerdem noch ein anderes Projekt: Im Auftrag des Innenministeriums (BMI) errichtet die ARE Austrian Real Estate GmbH in der Innsbrucker Kaiserjägerstraße mit dem neuen Sicherheitszentrum Tirol ein innovatives Dienstleistungszentrum für rund 1.000 Bedienstete. Es wird nach der geplanten Gesamtfertigstellung 2025 auf rund 24.300 Quadratmetern Nutzfläche Dienststellen der Landespolizeidirektion Tirol, das Stadtpolizeikommando Innsbruck, die Direktion für Spezialeinheiten (DSE) – West mit dem Einsatzkommando Cobra, das Polizeianhaltezentrum sowie ein hochmodernes Einsatztrainingszentrum an einem zentralen Standort bündeln. Zusätzlich werden Teile der Informations- und Kommunikationstechnologie-Abteilungen des BMI ins Sicherheitszentrum integriert.