RegioData Research: Starke Aufholbewegung in Südosteuropa, Nordeuropa nach wie vor mit höchster Verkaufsflächendichte.
Die Länder in Südosteuropa holen bei Shoppingcentern auf: Eine Analyse der RegioData Research GmbH zeigt deutliche Unterschiede in der Shopping-Center-Dichte in Europa. Während nördliche und westliche Regionen weiterhin Spitzenpositionen einnehmen, verzeichnet Südosteuropa eine bemerkenswerte Aufholbewegung. Die Studie offenbart zudem ein starkes Nord-Süd- und West-Ost-Gefälle in der Verkaufsflächendichte pro Einwohner. Die Daten stammen aus der „Shopping Center Collection“ der RegioData Research GmbH, die mehr als 11.000 Einträge zu Einkaufszentren, Retailparks, Hypermarkets und Factory Outlets in Europa enthält.
Skandinavische Länder wie Norwegen (1,04 Quadratmeter), Schweden und Finnland bleiben führend in der Shopping-Center-Dichte, da großflächige Einkaufszentren als zentrale Einzelhandels-Hubs fungieren. San Marino nimmt mit 1,4 Quadratmetern pro Kopf die Spitzenposition ein, gefolgt von Monaco (0,89 Quadratmeter) und Luxemburg (0,85 Quadratmeter). Auch Estland zeigt mit 0,78 Quadratmetern eine hohe Dichte und untermauert die zunehmende Bedeutung des Baltikums.
Österreich weist in mehreren Bundesländern eine hohe Dichte auf. Während der nationale Durchschnitt bei 0,50 Quadratmetern liegt, erreicht das Burgenland 0,93 Quadratmeter und gehört damit zu den Top-10-Regionen Europas. Deutschland, Frankreich und Polen verfügen ebenfalls über gut ausgebaute Strukturen mit Werten zwischen 0,30 und 0,50 Quadratmetern. In Deutschland zeigt sich ein ausgeprägtes Ost-West-Gefälle, wobei Ostdeutschland über dem nationalen Durchschnitt liegt.
Südosteuropa zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Länder wie Bulgarien, Rumänien und Griechenland lagen vor einigen Jahren noch unter 0,10 Quadratmetern pro Kopf, haben sich jedoch auf durchschnittlich 0,20 Quadratmeter gesteigert. Besonders Bosnien und Herzegowina hat mit 0,43 Quadratmetern einen deutlichen Sprung gemacht. Kroatien (0,52 Quadratmeter) und Slowenien (0,55 Quadratmeter) gehören mittlerweile zu den Vorreitern in der Region. Dennoch bleibt der Markt in Teilen Osteuropas, wie der Ukraine oder der Türkei, unterentwickelt.
Die Rolle von Shopping-Centern variiert stark zwischen den Regionen. Während sie in West- und Nordeuropa zunehmend als Freizeit- und Erlebnisorte genutzt werden, dienen sie in wirtschaftlich schwächeren Regionen oft weiterhin als zentrale Einkaufsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach neuen Einkaufszentren dürfte vor allem in Südosteuropa weiter steigen, während Westeuropa verstärkt auf Erlebnis-Shopping setzt, das Gastronomie, Unterhaltung und Freizeitangebote kombiniert.