WIFO-Konjunkturbarometer: Nur minimales Wachstum von 0,2 Prozent gegenüber Vorquartal, lediglich Marktdienstleistungen konnten expandieren.
Während der Sektor Dienstleistungen im gegenwärtigen Marktumfeld expandieren konnte, stecken sowohl das Bauwesen als auch die Produktion in der Rezession fest. Das geht aus dem aktuellen WIFO-Konjunkturbarometer hervor, der Montagfrüh veröffentlicht worden ist. Im Vergleich zum Vorjahr sank das BIP um 1,1 Prozent. Die Konjunktureinschätzungen fallen hier sowohl für die aktuelle Lage als auch für den Ausblick sehr pessimistisch aus, denn Vorlaufindikatoren würden weiterhin auf ein schwieriges Konjunkturumfeld hindeuten, das vor allem das Bauwesen und die Sachgütererzeugung betrifft. Optimistischer hingegen der Dienstleistungssektor, obwohl sich laut WIFO die Erwartungen zuletzt wieder eingetrübt hätten.
In Österreich ist das reale BIP im ersten Quartal 2024 durch die Rezession in der Industrie weiterhin gebremst worden, konnte aber durch hohe Wertschöpfungszuwächse in zahlreichen Marktdienstleistungen stabilisiert werden. Vor allem ein konsumgetriebener Wachstumsimpuls trug zum Wachstum bei, wurde jedoch durch den kräftigen Anstieg der Importe gedämpft. Auf der Einkommensseite verzeichnete das erste Quartal ein lebhaftes Wachstum der Lohneinkommen bei rückläufigen Kapitaleinkommen. „Gemäß Unternehmensumfragen hat sich die internationale Wettbewerbsposition österreichischer Industrieunternehmen zuletzt verschlechtert. Dies dämpft die Nachfrage und somit die Produktion“, kommentiert Christian Glocker, Autor des aktuellen WIFO-Konjunkturberichts.
Die Weltwirtschaft behielt im ersten Quartal ihren moderaten Expansionskurs bei, wobei die regionalen Unterschiede zwischen den Industrieländern abnahmen. Im Euro-Raum nahm die Wirtschaftsleistung nach einem Rückgang im Vorquartal wieder spürbar zu, während die USA einen deutlichen Wachstumsverlust verzeichneten.