Nuveen richtet sich auf Logistik aus

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Während man aufgrund der aktuellen Lage bei Wohninvestments mittlerweile zurückhaltend ist, baut Nuveen Real Estate Österreich das Logistik-/Mischnutzungsportfolio aus. Größtes Projekt ist aktuell der City Park in Liesing, wie Nuveen-Österreich-Geschäftsführer David Moese und Viktoria Haumer, Leiterin des Asset-Managements, im Gespräch mit Chefredakteur Charles Steiner erklären.

Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise: Wie sieht die aktuelle Strategie von Nuveen angesichts der derzeitigen geopolitischen Verwerfungen aus?
David Moese:
Wir betrachten aktuell insbesondere die Entwicklung im Wohnbau mit Vorsicht.Während es in der Innenstadt nur wenige Projekte gibt, deutet sich in den Randlagen mittlerweile teilweise eine Überproduktion an. Für unsere entsprechenden Fondsprodukte agieren wir daher zurückhaltend und beobachten derzeit die Marktsituation. Wir konzentrieren uns dafür auf andere Opportunitäten. Interessant sind für uns insbesondere Logistik und Mischnutzung. Aktuell entwickeln wir mit dem City Park Vienna eines unserer größten Objekte in Österreich mit Logistik/Produktion, Light Industrial und Office. Das Projekt auf den ehemaligen Novartis-Gründen in Wien-Liesing haben wir vor rund zwei Jahren als Bestandsimmobilie mit zwei Objekten zuzüglich des Post-Verteilzentrums von SEGRO angekauft und die Pläne für unsere Strategie angepasst.

Stichwort City Park Vienna: Wie sieht die Strategieanpassung aus und welche Rolle spielt ESG dabei?
Moese:
Wir richten das Projekt auf die aktuelle Marktnachfrage aus, entstehen soll hier ein Vorzeigebeispiel für das Konzept der produktiven Stadt. Zu den Bestandsobjekten kommen drei Objekte hinzu. Insgesamt entstehen rund 40.000 Quadratmeter neue Fläche, davon 8.500 Quadratmeter Bürofläche, 15.000 Quadratmeter entfallen auf Logistik und der Rest auf Lagerflächen und Produktion. Ende 2023 soll das Projekt, für das wir ÖGNI Platin anstreben, fertiggestellt werden; das Investitionsvolumen beläuft sich auf zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro. Der City Park wird nahezu energieautark betrieben werden. Zum Einsatz kommen Photovoltaikanlagen mit einer Fläche wie 1,5 Fußballfelder und Geothermie auf Basis von mehr als 100 Tiefenbohrungen. Außerdem werden 1.000 Bäume neu gepflanzt.

Viktoria Haumer: Nachdem wir die Liegenschaft erworben hatten, gab es bei den Bestandsgebäuden anfangs noch einen höheren Leerstand, für die Erweiterungsflächen lag bereits eine Baugenehmigung vor. Allerdings haben wir die ursprünglichen Pläne verbessert und die strategische Ausrichtung überarbeitet. Wir wollen die verschiedenen Assetklassen – Logistik, Light Industrial und Office – auf einem Standort vereinen und maximale Flexibilität für die Mieter ermöglichen. Auf dem Areal werden um die 850 Arbeitsplätze vorhanden sein, daher wird es beispielsweise auch eine Kantine für die Mitarbeiter geben. Mit der Grünraumgestaltung, die wir hier unter anderem durch Gründächer oder Fassadenbegrünung schaffen werden, nehmen wir besondere Rücksicht auf die Integration in das nahegelegene Wohngebiet. Wir können auf eine sehr diversifizierte Struktur der Mieter verweisen, viele sind im technischen Bereich oder in der Life-Science-Branche tätig. So gehören zum Beispiel Unternehmen aus dem E-Mobilitätsbereich, dem Baugewerbe oder der Event-Technik genauso zu unseren Mietern wie eine Firma, die pharmazeutische Dienstleistungen erbringt.

David Moese, Nuveen / © Nuveen
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