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Investmentmarkt: Im zweiten Quartal wieder mehr Transaktionen

von Charles Steiner
8. Juli 2025
in Gewerbe, Hotel, Logistik, Office, Österreich, Retail, Wohnen
Die Union Investment hat das QBC3 an die ATL Immoinvest Group verkauft. Foto: Union Investment

Die Union Investment hat das QBC3 an die ATL Immoinvest Group verkauft. Foto: Union Investment

Investitionsvolumen steigt um 40 Prozent gegenüber Vorjahr – Assetklasse Wohnen bleibt dominierend – Erste Renditerückgänge in mehreren Segmenten. Große Tickets blieben hingegen die Ausnahme.

Im zweiten Quartal hat der Investmentmarkt in Österreich wieder angezogen. Mit einem Investitionsvolumen von 891 Millionen Euro übertraf das Quartal den Vorjahreszeitraum um 40 Prozent. Insgesamt belief sich das Investmentvolumen im ersten Halbjahr auf 1,26 Milliarden Euro. Damit wurde laut CBRE Austria der Rückstand aus dem ersten Quartal vollständig aufgeholt.

Als Grund nennt Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE, dass sich vor allem institutionelle Fonds bei angepassten Kaufpreisen wieder verkaufsfreudiger erwiesen hatten, zudem habe es bei freifinanzierten Wohnobjekten eine größere Nachfrage auf Käuferseite gegeben. Das Investmentvolumen vom ersten Halbjahr ist mit rund 1,04 Milliarden Euro zu 83 Prozent in Wien abgewickelt worden.

Entsprechend blieb das Wohnsegment die wichtigste Assetklasse in den abgelaufenen sechs Monaten dieses Jahres. Mit rund 650 Millionen Euro entfielen 52 Prozent des gesamten Investmentvolumens auf diesen Bereich. „Vor allem Immobilienfonds haben im großen Stil weiter Wohnobjekte abverkauft“, erklärte Schwarz. Damit sei das Jahresergebnis von 2024 in diesem Segment bereits nahezu erreicht worden.

Büroimmobilien lagen mit 215 Millionen Euro auf dem zweiten Platz. Hier sei der Verkaufsprozess laut CBRE mitunter schwieriger, da die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern oft auseinanderlägen. Eine der wenigen größeren Transaktionen in diesem Bereich war der Verkauf des „QBC 3“ beim Wiener Hauptbahnhof.

Transaktionen mit einem Volumen über 100 Millionen Euro blieben bisher die Ausnahme. Einzig der Verkauf des Marriott-Hotels am Parkring, das von der S Immo AG an ein Investorenkonsortium aus Luxemburg verkauft wurde, überschritt diese Schwelle. Dadurch stieg der Anteil von Hotelinvestments auf 16 Prozent am Gesamtmarkt.

Große Tickets blieben bei Logistikimmobilien hingegen aus. Im Logistikbereich lag der Fokus auf kleineren bis mittelgroßen Bestandsobjekten, während im Einzelhandel weiterhin Fachmarktzentren mit Lebensmittelanker bevorzugt gehandelt wurden. Für die zweite Jahreshälfte werden in beiden Assetklassen größere Transaktionen erwartet.

Nach wie vor ist der österreichische Investmentmarkt vorwiegend einheimisch geprägt. Inländische Käufer dominierten mit 78 Prozent des investierten Kapitals. Der Anteil internationaler Investoren lag bei 22 Prozent bzw. rund 280 Millionen Euro. Ein erheblicher Teil davon entfiel auf das Konsortium hinter dem Marriott-Deal. Laut CBRE bleibt die Herkunft des ausländischen Kapitals breit gestreut, wobei deutsche Investoren mit fünf Prozent weiterhin zurückhaltend agierten.

Auch beobachtete CBRE erste Renditekompressionen. „Trotz der allgemeinen Wirtschaftslage belegen die Halbjahresergebnisse die steigende Verkaufs- und Ankaufsbereitschaft auf dem österreichischen Investmentmarkt“, sagte Marc Steinke, Head of Research bei CBRE. Seit Ende 2024 sei in vielen Assetklassen ein Renditerückgang zu beobachten – dieser Trend habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt.

Für Büroimmobilien sank die Bruttoanfangsrendite im zweiten Quartal auf 4,75 Prozent, ein Rückgang um 50 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr. Für Wohnimmobilien wurde ein Rückgang um 55 Basispunkte auf 4,20 Prozent verzeichnet. Die Rendite für Einzelhandel in Geschäftsstraßen blieb stabil bei 4,70 Prozent. Logistik gab um 15 Basispunkte auf 5,00 Prozent nach. Rückgänge zeigten sich auch bei Fachmarktzentren (5,60 Prozent) und Hotels mit Pachtverträgen (5,30 Prozent).

Tags: CBRECBRE AustriainvestmentWien
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