Trotz Covid-19 und den damit verbundenen erschwerten Rahmenbedingungen siedelten sich vergangenes Jahr 218 internationale Betriebe in Wien an.
Die Pandemie hat 2020 vieles gebremst. Auch die Zahl der Ansiedlungen internationaler Betriebe in Wien ist im Vergleich zu den Rekord-Vorjahren gesunken. Vor dem Hintergrund dieser unsäglichen Krise darf man 218 Neuansiedlungen aber als durchaus solides Ergebnis bezeichnen. „Dieses hohe Interesse ausländischer Unternehmen an unserer Stadt in einem durch die Pandemie gekennzeichneten Jahr zeigt deutlich, dass Wien international als stabiler und sicherer wirtschaftlicher Boden betrachtet wird“, findet auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Die Neuansiedlungen lösen in Wien nicht nur Investitionen in Höhe von 263 Millionen Euro aus, sondern schaffen auch 1.718 Arbeitsplätze.
Beratung aus erster Hand
Der Ausblick auf die kommenden Jahre? Nicht ganz so gut, werden die Kriseneffekte die ökonomische Entwicklung doch wohl noch länger tangieren. Aktive Gestalterin der städtischen Wirtschafts- und Standortpolitik und Ansprechstelle für internationale Betriebsansiedlungen ist die Wirtschaftsagentur Wien. Geschäftsführer Gerhard Hirczi zu deren Aktivitäten: „Obwohl unser internationales Team seine Reisetätigkeit stark einschränken und persönliche Kontakte massiv reduzieren musste, konnten wir den Standort Wien international gezielt auch im digitalen Raum präsentieren und an der Positionierung Wiens als sicherer und stabiler Wirtschaftsstandort arbeiten.“ Derzeit plane man bereits vorsichtig erste persönliche internationale Auftritte. „In unserer Ansiedlungstätigkeit setzen wir darauf, persönlich Kontakte zu knüpfen, vertiefen diese, begleiten die Unternehmen bei ihren Ansiedlungsüberlegungen und schließlich bei ihrem Start hier in Wien. Außerdem betreiben wir mit dem Expat-Center am Schmerlingplatz eine Servicestelle, die Expats und deren Begleitung bei allen Fragen rund um ihren Start in Wien offensteht“, so Hirczi weiter.
Britische Firmen im Kommen
44 der 218 neuen internationalen Betriebe kommen aus Deutschland. Erstmals auf dem zweiten Platz folgt mit 16 Unternehmen Großbritannien. Das vermehrte Interesse britischer Unternehmen ist dem 2020 vollzogenen Brexit geschuldet. An dritter Stelle rangiert Italien mit 14 Projekten. Die Neo-Wiener Betriebe stammen aus unterschiedlichsten Wirtschaftsbranchen und gliedern sich gut in das Spektrum der hiesigen Unternehmen ein. Ein Beispiel ist die US-Burger-Kette „Five Guys“, die mit „Five Guys Vienna“ jetzt in der Wiener Innenstadt beheimatet ist. Auch das Start-up Lookinmed Services mit seinem aus Ungarn stammenden Mitgründer und CEO András Réti setzt neuerdings auf Wien als wirtschaftliche Heimat. Das Unternehmen bietet Videoproduktionen für digitale medizinische Ausbildungszwecke an. „Die guten Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung waren nicht der alleinige Grund, warum wir Lookinmed Services in Wien gegründet haben. Das Team von Lookinmed kann in Wien unabhängig von politischen Gruppen, Universitäten oder Finanzinstituten in einem ausgewogenen F&E-Umfeld arbeiten“, so Réti.