Hotelmarkt zeigt sich zinsenfit

Für Hotelinvestoren stehen derzeit Tür und Tor für gute Objekte offen. Foto: pixabay.com

CBRE: Rückgang zwar im vierten Quartal, Markt aber wegen Rückkehr des Tourismus im Aufwind. Zinswende wirkt sich weniger stark aus als bei anderen Assetklassen.

Während die Zinswende die meisten Assetklassen hinsichtlich Renditen unter Druck bringt, erweisen sich Hotels am resilientesten. Zwar stiegen die Bruttoanfangsrenditen auch im Hotelsegment an, durch die Coronapandemie sind diese aber bereits vor der Zinswende angepasst worden. Laut einem aktuellen Hotelmarktbericht für Deutschland und Österreich des Dienstleisters CBRE, sei der Renditesprung in den deutschen Top-5-Städten mit 40 Basispunkten auf 4,65 Prozent noch einigermaßen moderat gewesen.

Dem gegenüber steht aber die Rückkehr des Tourismus, weswegen Investoren Hotels wieder für sich entdeckt haben. Die dennoch gestiegenen Renditen in Kombination mit den hohen Baukosten hätten in Deutschland aber dazu geführt, dass vor allem Projektentwickler und Bauträger unter Verkaufsdruck geraten sind, weswegen diese auch die größte Verkäufergruppe darstellten, wobei im vierten Quartal rund 53 Prozent der Transaktionen auf Core- und Core-Plus entfallen sind. Alles in allem sind in Deutschland rund 1,9 Milliarden Euro in Hotels investiert worden. Das sind zwar 26 Prozent weniger als noch 2021 – aber immer noch deutlich mehr als während der Subprime-Krise und gerade einmal sechs Prozent unter dem Niveau von 2020.

Ein ähnliches Bild stellt sich auch in Österreich dar. Im Vorjahr seien rund 240 Millionen Euro in das Hotelsegment investiert worden, was – wie in Deutschland – ebenfalls einem Rückgang von 27 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE, sieht auch Parallelen zur Renditeentwicklung: „Der österreichische Hotelinvestmentmarkt hat sich 2022 ähnlich entwickelt wie jener in Deutschland. Das gilt nicht nur für das Transaktionsvolumen, sondern auch für die Spitzenrendite, die aktuell bei 4,65 Prozent, und um 40 Basispunkte über jener von 2021, liegt.“

Die weitere Performance erweist sich jedenfalls als positiv. Demnach sei im Oktober ein Rekordwert bei der durchschnittlichen Tagesrate von 129 Euro verbucht worden, was nicht nur den Frühjahreswert deutlich übersteigt, sondern auch das Vorkrisenniveau, so CBRE. Die Auslastung lag im September in Wien bei soliden 77 Prozent. Dabei kristallisiert sich aber eine bestimmte Entwicklung heraus. Schwarz: „Investoren konzentrieren sich vor allem auf Hotels mit schlanken operativen Betriebsstrukturen sowie einer höheren Gewinnmarge wie etwa Serviced Apartments oder Budget Hotels. Hier sehen wir wachsendes Interesse von Investoren in Österreich.“

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