Austria Real: Knapp 30 Prozent weniger Volumen, Verkaufspreise blieben aber stabil.
Zwar musste auch der österreichische Hotelmarkt hinsichtlich Kaufbereitschaft Federn lassen, allerdings seien die Kaufpreise an sich stabil geblieben. Das geht aus einer Analyse von Austria Real mit Kaufvertragsdaten von ZT Datenforum eGen hervor, die Dienstagvormittag veröffentlicht worden ist. Demnach sei im Vorjahr ein Transaktionsvolumen von 258,6 Millionen Euro nach 374 Millionen Euro im Jahr 2022 erzielt worden, was einem Rückgang von rund 30 Prozent entspricht. Das entspreche laut Austria Real dem allgemeinen Trend auf dem österreichischen Investmentmarkt, der sich durch gestiegene Euribor-Zinsen und verteuerte Kredite merklich abgekühlt hatte.
Im Vorjahr seien jedenfalls 80 Hotels in Österreich gedreht worden, zwei mehr als 2022. Als Käufer traten vornehmlich Unternehmen auf, die rund 70 Prozent der Transaktionen abgewickelt hatten, 28 Prozent seien natürliche Personen gewesen, zwei Prozent waren staatlichen Einheiten wie Gemeinden zuzurechnen. Die Mehrheit der Käufer seien zudem aus Österreich gewesen, nur elf Prozent kamen von außerhalb – hauptsächlich aus Deutschland.
Unter den Top-Hotel-Transaktionen in Österreich führte die Austria Real etwa in Wien das Acom Hotel Vienna in Favoriten sowie das Plaza Inn Gasometer in Simmering an, die beide zusammen knapp 47 Millionen Euro einbrachten. In Wien sei auch der stärkste Rückgang an Transaktionen zu verzeichnen gewesen, dort sind im Vorjahr rund 68 Millionen Euro in den Hotelmarkt geflossen, nach 131,6 Millionen Euro im Jahr 2022.
In der Steiermark habe es mit dem Plaza Inn in Graz, dem Gourmet Hotel Seewirtin in Stadl-Predlitz und dem Hotel Mitterhofer in Schladming drei markante Deals gegeben, wobei das Plaza Inn mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro die größte Transaktion gewesen ist.
In Tirol ist das Hotel Straßhofer in Kitzbühel um 13 Millionen Euro verkauft worden, dort allerdings seien trotz steigender Verkaufszahlen geringere Transaktionsvolumina erzielt worden. Anders in Salzburg: Dort ist das Transaktionsvolumen im Vorjahr auf 40,33 Millionen Euro nach 33,9 Millionen Euro im Jahr 2022 gestiegen, als Top-Deal ist das Hotel Toni in Kaprun mit 9,5 Millionen Euro ausgewiesen worden. Top-Transaktion in Kärnten war das Seehotel Urban in Steindorf am Ossiacher See.
In Vorarlberg seien zwar im Vorjahr drei Hotels mit insgesamt rund 21,3 Millionen Euro gedreht worden, der Wert dürfte in diesem Jahr allerdings schon eingestellt worden sein, nämlich mit dem Kauf des Night Inn Hotels in Feldkirchen, das mit 20,16 Millionen Euro zu Buche geschlagen ist.
Für das heurige Jahr geht Vera Woschnagg, Geschäftsführerin von Austria Real jedenfalls von mehr Dynamik aus: „Es ist zu erwarten, dass nach den Euriborsenkungen ab 2024 eine positive Dynamik auf dem österreichischen Hotelmarkt eintritt. Wir gehen davon aus, dass dies zu Preissteigerungen und einer Zunahme der Transaktionen in den nächsten Jahre führen wird.“