Das war die Expo Real 2024

Reger Zulauf beim Europa Mitte-Stand während der Expo Real. Foto: Messe München

Expo Real: Positivere Stimmung trotz Konjunkturflaute. Über 40.000 Teilnehmer kamen zur Fachmesse nach München. Europa Mitte-Gemeinschaftsstand erwies sich erneut als Top-Treffpunkt der österreichischen Immobilienbranche.

Trotz einer anhaltenden Rezession und Konjunkturflaute bemüht sich die Immobilienbranche um positive Stimmung. Dennoch bleibt der Kapitalbedarf hoch, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen der Energieeffizienz-Transformation im Bestand. Während institutionelle Investoren abwarten, zeigen eigenkapitalstarke Investoren, wie Family Offices, rege Aktivitäten. Diese können jedoch den institutionellen Immobilienmarkt nicht vollständig abdecken. Trotz sinkender Zinsen, die mehr Planbarkeit bei Projektentwicklungen bieten, bleibt die Finanzierung ein zentrales Problem.

Die internationale Fachmesse Expo Real, die vom 7. bis 9. Oktober 2024 in München stattfand, zog jedenfalls über 40.000 Teilnehmer aus 75 Ländern an und versammelte 1.778 Aussteller aus 34 Ländern. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, betonte in seinem Abschlussbericht die stabile Teilnehmerzahl und die leichte Zuversicht, die trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar sei. Zentrale Themen wie Bauen im Bestand, Digitalisierung und Nachhaltigkeit wurden intensiv diskutiert. Ebenso wurden auf der Expo Real aktuelle Themen wie kostengünstiges Wohnen und neue Nutzungskonzepte behandelt. Jan-Hendrik Goldbeck, Geschäftsführer bei Goldbeck, wies auf die dringende Notwendigkeit hin, durch Innovationen Nachhaltigkeit bezahlbar zu machen: „Die Stimmung in Europa und vor allem der deutschen Wirtschaft – hat sich zuletzt weiter eingetrübt. Gerade jetzt gilt es, durch Innovation Nachhaltigkeit bezahlbar zu machen, Wohnen wieder kostengünstig zu konzipieren und Nutzungskonzepte der Zukunft zu erfinden.“

Auf den europäischen Märkten ist der Wendepunkt bereits etwas deutlicher zu erkennen und auch in Österreich zeigt sich die Stimmung am Markt wieder vorsichtig positiv, heißt es von Cushman & Wakefield CBS Austria. Die Situation bleibe jedoch noch herausfordernd. Derzeit würden die OenB und FMA die Lage vor allem am Gewerbeimmobilienmarkt weiterhin intensiv prüfen, vor dem Hintergrund, dass in dem Segment die Anzahl an NPL wieder leicht angestiegen ist und auch Faktoren wie das Konjunkturpaket, der noch zu bildenden neuen Regierung, werden hierbei eine zentrale Rolle spielen“, so Thomas Schanda, Managing Director von Cushman & Wakefield CBS Austria und wirft einen Blick in die Zukunft: „Die Prognosen von Wifo und IHS zeigen für 2025 nur geringes Wachstum, was sich direkt auf den Bürovermietungsmarkt auswirkt. Viele Büromieterinnen und Mieter bleiben aktuell an ihren Standorten und verbinden eine Mietvertragsverlängerung mit einer Flächenreduktion. Die Nachfrage nach modernen, energieeffizienten Flächen an Top-Standorten trifft aktuell auf ein sehr stark begrenztes Angebot, was die Neuvermietungen weiterhin drosseln wird.“

Der neu eingeführte Bereich „Transform & Beyond“ ist von der Branche positiv aufgenommen worden, zentrale Zukunftsthemen sind dort in den Fokus gerückt worden. Teilnehmer wie Sebastian Jung von der Nassauischen Heimstätte betonten den Wert der Vorträge und Diskussionen zu Digitalisierung und Innovation. Fabian Hellbusch, Leiter Marketing und Kommunikation bei der Union Investment Real Estate, sieht die Talsohle zwar erreicht, allerdings: „Das gilt nicht überall, aber ohne Zweifel im Core-Segment, in dem Immobilien nicht mehr günstiger werden. Was es nun noch mehr braucht, sind Live-Events und experimentelle Formate, die mutig den Blick auf die Chancen im sich ankündigenden neuen Marktzyklus richten und, die die vielfältigen Marktakteure zu neuen Denkweisen und Lösungsansätzen inspirieren. Die Expo Real hat mit dem Transformationsbereich ‚Transform & Beyond‘ eine erste kluge Antwort auf die entstandene Bedarfslücke gegeben.“

Regen Zulauf erfuhr auch der Europa Mitte-Stand in Halle A1, der sich einmal mehr als der Treffpunkt der österreichischen Immobilienwirtschaft erwiesen hatte – und darüber hinaus. Ein positives Resümee zieht Elisabeth della Lucia, Geschäftsführerin des DMV Verlags, der gemeinsam mit MAYA International den Europa Mitte-Gemeinschaftsstand ausrichtet: Trotz der wirtschaftlichen Lage war die Stimmung besser als erwartet. Der Zulauf auf unserem Europa Mitte-Stand beweist eindrucksvoll, dass gerade in schwierigen Zeiten neue Netzwerke das wichtigste sind, um die herausfordernden Zeiten stemmen zu können.“ Dass der Europa Mitte-Stand die Immobilienwirtschaft mit den österreichischen Kommunen zu verbinden weiß, hat sich auch heuer wieder gezeigt. So kam auch der österreichische Städtebund mit einer Abordnung an österreichischen Bürgermeistern, um auf dem Europa Mitte-Gemeinschaftsstand die Expo Real Revue passieren zu lassen und neue Kontakte für die österreichischen Kommunen zu knüpfen.

Bereits zum sechsten Mal hat die Austrian PropTech Initiative (apti) im Rahmen des apti Awards die besten Immo-Startups ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand während der Expo Real in München statt, wo die Finalisten um den Titel des besten PropTechs kämpften. „Die Zukunft der Immobilienbranche erlebte einen inspirierenden Abend bei der Verleihung des PropTech Awards 2024“, so der Veranstalter. Neben den Siegern wurden auch die Zweitplatzierten gewürdigt: Cathago, Scaler, Heise Haus, Bright Spaces und Carré Mobility. Ein besonderer Anreiz für die Gewinner ist, dass der DMV della Lucia Medienverlag jedem von ihnen ein Ticket für den 2. Internationalen Immobilien Investment Kongress gesponsert hat.

Die Gewinner des PropTech Awards 2024 sind:

Shadowmap konnte sich im Publikumsvoting mit dem Kooperationsprojekt mit willhaben durchsetzen. Die Gewinner zeichnen sich durch zukunftsweisende Technologien und ein hohes Maß an Kreativität und Marktpotenzial aus.

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