Hamburger Immo-Unternehmer hat mit Insolvenzverwalter Görg eine Exklusivitätsvereinbarung abgeschlossen.
Für den seit der Signa-Pleite stillstehenden Bau des Hamburger Elbtowers zeichnet sich offenbar eine Lösung ab. Wie aus Medienberichten hervorgeht, wird der Immo-Unternehmer Dieter Becken mit einem Konsortium den Turm übernehmen, eine entsprechende Exklusivitätsvereinbarung mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini von der Kanzlei Görg ist bereits unterschrieben worden. Seit der Insolvenz des Signa-Konglomerats voriges Jahr steht der Bau für den rund 245 Meter hohen Büroturm bekanntlich still. Mit der Unterzeichnung des Exklusivitätsvertrags stehen noch die Detailverhandlungen zum Kaufvertrag fest. Insolvenzverwalter Martini zeigt sich in einer Stellungnahme jedenfalls zuversichtlich, dass der Verkauf mit der Investorengruppe um Dieter Becken abgeschlossen wird.
Erste Pläne für den Elbtower gebe es bereits, wie Dieter Becken, Geschäftsführender Gesellschafter der Becken Holding in einer Pressemitteilung erklärt: „Hamburg verdient nicht nur einen vollendeten Elbtower, sondern auch ein Naturkundemuseum von internationalem Format. Ich bin deshalb hocherfreut, diesen entscheidenden ersten Meilenstein zur Verwirklichung unseres außergewöhnlichen Projekts erreicht zu haben. Gemeinsam mit meinem Konsortium engagiere ich mich leidenschaftlich für diese Vision. Als nächsten Schritt nehmen wir nun die Detailverhandlungen zum Kaufvertrag auf.“ Geht alles nach Plan, soll der Büroturm bis 2030 in Betrieb genommen werden. Ursprünglich waren die Kosten bis zur Fertigstellung in der Branche mit rund 950 Millionen Euro veranschlagt worden.
Becken hat seinen Hauptsitz in Hamburg und unterhält weitere Büros in Berlin, Frankfurt am Main und München. Das Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmen ist seit 1978 in den großen deutschen Metropolregionen aktiv. Auf das Unternehmen gehen unter anderem die Errichtung des Berliner Bogen am Berliner Tor, das Polizeipräsidium und das Deichtor-Center zurück.
Im Herbst des Vorjahres hatte die milliardenschwere Pleite des Signa-Komplexes den Baustopp für den Elbtower zur Folge, ein Prestigeprojekt unter anderem auch für den damaligen Hamburger Bürgermeister und nunmehrigen Bundeskanzler Olaf Scholz, weswegen der Rumpfbau in der Hansestadt umgangssprachlich auch „der kurze Olaf“ genannt wurde. Hierauf kündigte unter anderem die Hamburg Commercial Bank ihren rund 11.000 Quadratmeter umfassenden Vormietvertrag. Auch das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon hätte in den Turm einziehen sollen – wie aber nun bekannt wurde, hatte diese ebenfalls den Mietvertrag aufgelöst und jenen in der Caffamacherreihe 16 in Hamburg-City um weitere sieben Jahre verlängert.