Umfrage Hypo NOE und Institut für Demoskopie und Datenanalyse: Jeder achte scheut Anfragen wegen Sorge um Ablehnung.
Die Sorge um eine Ablehnung des Kreditantrags aufgrund der strengen Kreditvergaberichtlinien bringt viele Menschen dazu, erst gar nicht anzufragen. Eine Umfrage der Hypo NOE zeigt, dass trotz des anhaltenden Wunsches nach einem Eigenheim jeder achte Niederösterreicher aus eben diesem Grund keinen Wohnbaukredit anfragt. Der niederösterreichische Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko sagte anlässlich der Präsentation der Studie, dass die Hypo NOE jährlich mehr als 770 Millionen Euro für Wohnbaukredite für den Erwerb von Eigenheimen zur Verfügung stelle.
Eine repräsentative Umfrage, die von der Hypo NOE beim Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) in Auftrag gegeben wurde, ergab allerdings, dass knapp 60 Prozent der Befragten bereits in den eigenen vier Wänden leben. Allerdings glauben zwei Drittel von ihnen, dass sie sich diesen Traum heute nicht mehr leisten könnten. Christoph Haselmayer, Geschäftsführer des IFDD, erklärte: „Gestiegene Kosten und die Sorge, dass das eigene Einkommen nicht für die Finanzierung reicht, sind die Hauptgründe für diese Einschätzung.“
Ein zentrales Thema der Umfrage war auch die 2022 eingeführte Kreditinstitute Immobilienfinanzierungsmaßnahmen Verordnung (KIM-V). Drei von vier Befragten gaben an, diese Regelung nicht zu kennen. Und, so Haselmayer: „Jede und jeder Achte fragt erst gar nicht um einen Wohnbaukredit an, da sie annehmen, aufgrund finanzieller Einschränkungen oder der strengen Regelungen keinen Kredit zu erhalten.“
Hypo NOE Vorstand Wolfgang Viehauser räumte ein, dass die Verordnung die Kreditvergabe erschwert, ermutigte aber dazu, Beratung in Anspruch zu nehmen: „Ich kann nur raten, einen Termin bei unseren Beraterinnen und Beratern zu vereinbaren. Es gibt Lösungen, selbst wenn nicht alle Kriterien erfüllt werden.“