IMMOunited: Boomer verkaufen, Jüngere zögern – Studien zeigen unterschiedliche Wohnorientierungen.
Der österreichische Immobilienmarkt ist von einem deutlichen Generationengefälle geprägt. Während Eigentum für die Babyboomer-Generation selbstverständlich war, stehen jüngere Interessenten heute vor Rekordpreisen, strengen Kreditvergaben und einem veränderten Werteverständnis. Eine aktuelle Auswertung von IMMOunited deutet auf tiefgreifende Verschiebungen in Eigentum, Verkauf und Flächenkauf hin.
Die angeführten Zahlen zeigen, dass Käufer in Österreich in den vergangenen zehn Jahren rund 51 Prozent mehr pro Quadratmeter bezahlt haben als zuvor. Der Trend betreffe besonders die Altersgruppe der 36- bis 55-Jährigen. Jüngere Käufer unter 35 hätten dagegen Flächenreduktionen hinnehmen müssen: Sie erwarben im Schnitt acht Prozent weniger Wohnfläche als vor einer Dekade.
Auch zeigen sich zum Teil erhebliche regionale Differenzen: Während Burgenland durch niedrigere Preise hervorsticht, führen Salzburg und Wien das Ranking bei den teuersten Märkten an. Käufer:innen über 55 Jahre bezahlen in Wien derzeit die höchsten Quadratmeterpreise, die geringsten Kosten fallen für unter 35-Jährige im Burgenland an – ein Muster, das sich bereits vor zehn Jahren gezeigt hatte. Bei den Wohnflächen ergibt sich ebenfalls ein heterogenes Bild: Burgenländer aller Altersklassen leben seit Jahren auf durchschnittlich 78 Quadratmetern, während in Salzburg nur 68,5 Quadratmeter erreicht werden.
Das Durchschnittsalter von Käufer liegt weiterhin zwischen 41 und 46 Jahren, mit Tirol als jüngstem Markt (42 Jahre) und Kärnten sowie Burgenland als ältesten (46 Jahre). Auffällig ist laut Studie, dass in Kärnten über 55-Jährige um 17 Prozent mehr Transaktionen verzeichnen als jüngere Gruppen, während in Oberösterreich die unter 35-Jährigen doppelt so stark vertreten sind.
Ob der Markt in den kommenden Jahren von einem echten Strukturwandel oder eher von regionaler Verschiebung geprägt sein wird, bleibt offen. Klar scheint aber: Eigentum ist kein Selbstzweck mehr, sondern steht stärker unter dem Vorzeichen von Flexibilität, Nachhaltigkeit und Leistbarkeit. Für IMMOunited-CEO Roland Schmid und Head of Operations Valentin Bauer gebe es in der Entwicklung aber auch Potenzial: „„Der bevorstehende Generationswechsel eröffnet dem Immobilienmarkt enorme Chancen. Was gestern noch Eigentum zur Sicherheit war, wird morgen Raum für neue Lebensentwürfe, flexible Wohnmodelle und nachhaltige Konzepte sein.“