RLB-NÖ, Raiffeisen Immobilien und Raiffeisen Research: Niedrigere Einstiegspreise und verbesserte Finanzierungskonditionen haben für eine leichte Bewegung am niederösterreichischen Immobilienmarkt gesorgt.
Der Immobilienmarkt in Niederösterreich zeigt nach einer Phase der Zurückhaltung erste Anzeichen einer Erholung. Laut dem aktuellen Immobilienreport, der von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Raiffeisen Research und Raiffeisen Immobilien präsentiert wurde, ist das erste Quartal 2025 von einer wieder steigenden Nachfrage nach Wohnraum geprägt. Auch die Leistbarkeit von Eigentum ist im Vergleich zu anderen Bundesländern nach wie vor weniger angespannt – das habe für entsprechend mehr Bewegung am Wohnimmobilienmarkt gesorgt.
Zum Ende des ersten Quartals 2025 wurde das Wohnbaukreditvolumen der Bankengruppe mit rund 200 Millionen Euro beziffert– ein Anstieg um ein Prozent gegenüber dem Jahresende 2024. Wesentliche Impulse liefert das aktuelle Zinsumfeld. „Gesunkene Zinsen und gestiegene Realeinkommen bei stabilen Immobilienpreisen führen zu einer leichten Entspannung bei der Leistbarkeit von Wohnraum“, so Martin Hauer, Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Knapp 55 Prozent des Finanzierungsvolumens – rund 7,7 Milliarden Euro – entfällt inzwischen auf Fixzinskredite, was eine höhere Planbarkeit und Sicherheit für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer bedeutet.
Der Preisrückgang bei Wohnimmobilien hatte sich 2024 fortgesetzt, allerdings in geringerem Ausmaß als im Vorjahr. Österreichweit sanken die Preise laut Raiffeisen Research im Schnitt um 1,1 Prozent, nach einem Rückgang von 2,3 Prozent im Jahr 2023. „Die Zeit sinkender Immobilienpreise dürfte 2025 vorbei sein“, meint Gunter Deuber, Chefanalyst von Raiffeisen Research. „Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins nach Erreichen des Zinsgipfels bereits um 1,75 Prozent gesenkt. Wir rechnen bis Herbst mit zwei weiteren kleinen Zinsschritten.“
Niederösterreich hebe sich insbesondere durch ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis hervor. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser lag im vierten Quartal 2024 bei rund 3.370 Euro. Nur in Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland lagen die Preise darunter. Gleichzeitig gehören niederösterreichische Haushalte zu den einkommensstärkeren im Bundesvergleich, was sich positiv auf die Leistbarkeit auswirkt.
Das Preisniveau variiert jedoch deutlich innerhalb des Bundeslandes: Während im Bezirk Zwettl Ende 2024 ein Quadratmeter Einfamilienhaus rund 1.845 Euro kostete, lag der Preis in Mödling bei 5.420 Euro, so die aktuellen Raiffeisen-Zahlen. In einigen ländlichen Regionen – etwa in Gmünd oder Waidhofen an der Ybbs – stiegen die Preise seit Mitte 2022 sogar leicht an. „Mittel- bis langfristig erwarten wir jedoch, dass sich das preisliche Gefälle innerhalb Niederösterreichs wieder vergrößern wird“, sagt Matthias Reith, Senior Ökonom bei Raiffeisen Research. Bevölkerungsrückgänge in ländlichen Regionen würden sich tendenziell negativ auf die Preisentwicklung auswirken, während die Wiener Umlandbezirke weiterhin wachsen dürften.
Auch bei Raiffeisen Immobilien zeigt man sich mit Blick auf das heurige Jahr vorsichtig optimistisch. „Bereits im Februar und März verzeichneten wir ein leichtes Plus“, berichtet Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien Niederösterreich/Wien/Burgenland. Besonders gefragt seien Einfamilienhäuser im mittleren Preissegment zwischen 300.000 Euro und 400.000 Euro. Zudem steige auch die Nachfrage nach Grundstücken wieder an.