Insolvenz ist von Gläubigern beantragt worden.
Nach der Millionenpleite der BBB Immo ist nun auch die LNR Immobilien im Konkurs. Das Handelsgericht Wien hat ein Konkursverfahren gegen die LNR Development GmbH um Lukas Neugebauer auf Antrag von Gläubigern eröffnet. Das berichtete der Kreditschützer KSV1870. Die Gesellschaft, die zuvor als LNR Projektentwicklung GmbH firmierte, wurde im Jahr 2011 gegründet und ist in den Bereichen Grundstückserschließung, Bauträgerschaft sowie Verwaltung von Immobilien tätig. Zudem fungiert sie als Beteiligungsgesellschaft. Zum Insolvenzverwalter wurde Thomas Engelhart bestellt, sein Stellvertreter ist Clemens Richter. Über die Höhe der Passiva gab es vorläufig noch keine Informationen.
Aufsehen erregte die LNR Immobilien vor einigen Jahren mit dem Erwerb des damaligen Novomatic Forum, früher als Österreichisches Verkehrsbüro bekannt. Nach drei Jahren in weißem Anstrich musste das Gebäude wieder in seinen zweifarbigen Originalzustand versetzt werden. Lukas Neugebauer, Immobilienentwickler und Chef der LNR-Gruppe, die hier ihren Unternehmenssitz hat, unterlag in einem Konflikt mit dem Bundesdenkmalamt, der auch medial ausgetragen wurde. Ebenso gab es skurrile Streitigkeiten mit dem Gastronomen Martin Ho, der in dem Gebäude eingemietet war. Zum Portfolio der LNR gehören neben dem Novomatic Forum Immobilien wie die ehemalige Post- und Telegrafenzentrale in Wien-Neubau.
Im Zuge der Insolvenzeröffnung gegen die LNR Development meldete sich via Aussendung auch Lukas Neugebauer zu Wort. Darin erklärte er, dass bereits Anfang 2024 Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen worden seien, um die Gruppe zu stabilisieren. Er führt zudem aus, dass die LNR Development als Teil dieser Maßnahmen aus dem operativen Firmenkonglomerat ausgeschlossen und die operativen Tätigkeiten auf drei andere Gesellschaften – LNR Asset Management GmbH, LNR Evolution GmbH und LNR Beteiligung GmbH – übertragen worden seien. Weiters erklärte Neugebauer, dass die laufenden Projekte „ungehindert fortgeführt werden.“
Laut Neugebauer hatte die LNR Development GmbH seit Anfang des Jahres keine operative Funktion mehr und sei nur noch mit der Abwicklung von Haftungen beschäftigt gewesen. Die Konkurseröffnung sei im Zuge der Reorganisation und der Übertragung von Anteilen durch Pfandrechte erfolgt. Neugebauer kritisierte, dass der Konkursantrag ohne titulierte Forderungen gestellt worden sei, was seiner Meinung nach ein schlechtes Licht auf die Marktlage und bestimmte – nicht näher genannte – Akteure werfe. Zusätzlich führte Neugebauer aus, dass die LNR-Gruppe derzeit Verhandlungen mit nationalen und internationalen Partnern führe, um die Kapitalausstattung zu stärken.