Europaweite CBRE-Studie: Gebäudeauslastung zwischen Vorjahr und heuer auf 61 Prozent gestiegen.
Die Kehrtwende vieler Unternehmen, nach der homeofficelastigen Coronapandemie die Mitarbeiter wieder ins Büro zu bekommen, scheint offenbar gefruchtet zu haben. Wie aus der aktuellen Studie „2024 European Office Occupier Survey“ des internationalen Immo-Dienstleisters CBRE unter 120 Unternehmen hervorgeht, sei die durchschnittliche Gebäudeauslastung von 48 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 61 Prozent gestiegen. Lediglich ein Drittel der Unternehmen vermeldete eine Auslastung von 40 Prozent oder darunter – im Vorjahr waren es noch fast die Hälfte.
Mit ein Grund für die gestiegenen Büroauslastungen ist natürlich auch, dass mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen, 76 Prozent, mittlerweile über Anwesenheitsrichtlinien verfügen würden, obwohl nur 40 Prozent diese als verbindlich betrachten würden. Weitere 17 Prozent der Befragten überlassen die Entscheidung über die Büroanwesenheit den einzelnen Teams, was auf uneinheitliche Ansätze bei der Überwachung und Durchsetzung von Vorschriften hinweist.
Vor allem große Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten verzeichneten eine höhere Büroauslastung, so die Studie. Fast zwei Drittel dieser Gruppe melden eine Auslastung von 41 Prozent oder mehr. Richard Holberton, Leiter der europäischen Büroforschung von CBRE, kommentiert: „Die Büros kommen wieder in Schwung. Während viele das derzeitige Niveau der Auslastung als stabil ansehen, erwarten 30 Prozent der Unternehmen einen weiteren Anstieg.“ Holberton betont, dass die Akzeptanz des hybriden Arbeitens weit verbreitet ist, aber die Herausforderung darin besteht, langfristig die Erwartungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang zu bringen.
Dem gegenüber würden kleinere Unternehmen eine höhere Frequenz der Büroanwesenheit zeigen. Unternehmen mit weniger als 5.000 Beschäftigten verzeichnen einen Anstieg von 18 Prozent bei der Anwesenheit von vier bis fünf Tagen pro Woche. Bei Unternehmen mit weniger als 1.000 Beschäftigten ist dieser Trend noch ausgeprägter, da 31 Prozent dieser Gruppe eine Anwesenheit ihrer Mitarbeiter von vier bis fünf Tagen erreichen.
Parallel zur steigenden Auslastung wird eine weitere Flächenkonsolidierung erwartet. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen plant, die Größe ihres Portfolios in den nächsten drei Jahren zu verringern. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass größere Unternehmen überschüssige Flächen besitzen und die Immobilienkosten senken müssen. Allerdings planen 24 Prozent der Unternehmen, ihr Portfolio zu erweitern, wobei fast drei Viertel (74 Prozent) dieser Gruppe das erwartete Geschäftswachstum als Hauptgrund anführen.
Anna Esteban, Leiterin der Beratungs- und Transaktionsdienste von CBRE für Europa, stellt fest: „Vermieter haben in den letzten Jahren festgestellt, dass die Nutzer eine bessere Qualität der Büros fordern und erwarten. Bestehende Flächen können genauso begehrenswert und effizient sein wie ein neu entwickeltes Büro.“ Esteban fügt hinzu, dass Büros als Marken-Showroom, als Instrument im Kampf um Talente, zur Optimierung der Produktivität und zur Stärkung von Kultur und Zusammenarbeit dienen können.