Laut Colliers-Analyse über sämtliche Landkreise sei in 91 Prozent aller Fälle die Miete von Wohnungen günstiger als der Kauf.
Eine aktuelle Analyse des Immobilienberaters Colliers offenbart eine bemerkenswerte Umkehrung auf dem deutschen Immobilienmarkt: In 365 von 400 Landkreisen und kreisfreien Städten ist das Mieten einer Wohnung mittlerweile kostengünstiger als der Kauf. Dies entspricht einer Quote von 91 Prozent, wie aus Daten zum Stand vom 31. Dezember hervorgeht. Die Untersuchung basierte auf modellhaften Berechnungen für eine 100 Quadratmeter große Wohnung und ein 100 Quadratmeter großes Haus. Dabei wurden für den Kauffall ein Eigenkapitalanteil von 20 Prozent, acht Prozent Kaufnebenkosten und eine zweiprozentige Tilgung angenommen
Die Untersuchung zeigt, dass das Mieten einer 100 Quadratmeter großen Wohnung im bundesweiten Durchschnitt um rund 4.300 Euro pro Jahr preiswerter ist als der Kauf. In Metropolen wie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart liegt die Differenz sogar bei rund 7.100 Euro jährlich.
Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers in Deutschland, sagt: „Die deutschlandweite Analyse des Wohnmarktes zeigt einmal mehr, wie eng die Wirtschaftlichkeit von Wohninvestments an die Zinsentwicklung gebunden ist. Allerdings gilt die Abwägung zwischen Mieten oder Kaufen vor allem für Eigennutzer von Wohnungen.“
Auch auf dem Häusermarkt sei laut Analyse eine ähnliche Entwicklung zu beobachten: In 82 Prozent aller Landkreise und kreisfreien Städte ist das Mieten günstiger als das Kaufen, im Durchschnitt um etwa 3.800 Euro pro Jahr. Zu Jahresende war jedoch noch der Kauf wirtschaftlich attraktiver, da Käufer im Vergleich zur Miete durchschnittlich rund 1.900 Euro pro Jahr einsparen konnten.
„Niedrigere Zinsen sind generell ein gutes Signal für den Käufermarkt. Das gilt für Wohnungen und Häuser. Inzwischen gibt es wieder zehnjährige Wohnkredite für einen Zinssatz von unter vier Prozent. Außerdem haben deutschlandweit die Kaufpreise spürbar korrigiert“, so von Saucken.