Zurückhaltung am Wiener Wohnungsmarkt

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Im ersten Halbjahr 2024 zeigt sich der Wiener Wohnungsmarkt laut aktuellem Bericht von OTTO Immobilien stabil, bleibt jedoch hinter den Erwartungen einer Erholung zurück.

Das Transaktionsvolumen ist nach Angaben von OTTO Immobilien in den ersten sechs Monaten um 7,5 % auf insgesamt 1,19 Milliarden Euro gesunken (im Vergleich zu 2023), während die Anzahl der Immobilienverkäufe nahezu unverändert bei 3.305 Transaktionen blieb.

„Der Rückgang im Transaktionsvolumen bei gleichbleibender Transaktionsanzahl deutet darauf hin, dass vor allem günstigere Objekte gehandelt wurden. Käuferinnen und Käufer konzentrieren sich auf Bestandswohnungen, da es hier aktuell mehr Spielraum bei der Preisgestaltung gibt“, erläutert Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung bei OTTO Immobilien.

Die Nachfrageschwerpunkte haben sich verschoben: Käufer suchen vor allem günstigere Bestandswohnungen, während der Verkaufspreis im Segment der Neubauten weitgehend stabil blieb. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bestandswohnungen sank  – erst zum zweiten Mal seit der Finanzkrise 2008 – um 1,7 % auf 4.457 Euro. „Die Preisstagnation in nahezu allen Segmenten ist ein klares Indiz dafür, dass der Markt eine Phase der Unsicherheit durchlebt. Es zeigt sich eine Stabilisierung auf einem niedrigeren Preisniveau, insbesondere bei Bestandswohnungen. Für Suchende kann das also ein guter Moment für einen Kauf sein“, kommentiert Sonja Kaspar, Wohnexpertin bei OTTO Immobilien.

Im Bereich der Häuser und Villen hingegen stieg das Transaktionsvolumen um 26 % auf 235 Millionen Euro.

Parallel verzeichnet der Neubau einen signifikanten Rückgang – die Zahl der fertiggestellten Einheiten wird 2024 voraussichtlich um 6 % sinken. Diese Angebotsverknappung könnte Kaufgelegenheiten für Interessierte schaffen.

Die Aussichten für das restliche Jahr bleiben unsicher, da Käufer aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen abwarten. Eugen Otto, Geschäftsführer von OTTO Immobilien, merkt an, dass die Zurückhaltung am Markt voraussichtlich anhalten wird, da die Erwartungen von Verkäufern und Käufern stark divergieren.

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