Wiener Life-Science-Sektor wächst

Der Wiener Life-Science-Sektor wächst stark. Laborflächen werden dringend benötigt. Foto: Bondi Consult

Sowohl bei Umsatz als auch Personal; Leerstände dafür niedrig.

Life-Science wird zum neuen Wachstumsmarkt. Zwischen 2021 und 2022 seien in Österreich von rund 900 Unternehmen 25,1 Milliarden Euro umgesetzt worden. Damit liege dieser Wirtschaftsbereich über sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (22,66 Milliarden Euro) und dem Grundstücks- und Wohnungswesen (20,47 Milliarden Euro) Das geht aus dem ersten Labormarktbericht von Bondi Consult hervor, die mit dem Quartier TwentyOne in Floridsdorf mitunter Laborflächen realisieren. Demnach seien allein in Wien von 2018 weg rund 5.000 neue Arbeitsplätze durch den Sektor generiert worden. Da aber die jüngsten geopolitischen Ereignisse und die damit zusammenhängende hohe Inflation die Pipeline vorerst gedämpft hat, seien die Leerstände entsprechend gering.

Den wichtigsten Hotspot in Österreich markiert demnach Wien, geht aus dem Marktbericht hervor, in der Bundeshauptstadt sei mehr als die Hälfte des österreichischen Gesamtmarkts konzentriert, in den vergangenen 15 Jahren hätte sich die Anzahl der forschenden Unternehmen sogar verdreifacht. Das liegt mitunter auch daran, dass in Wien alle 20 Global Player wie etwa Johnson & Johnson, Pfizer, Roche, Novartis oder Boehringer Ingelheim vertreten sind. Internationales Aufsehen in dem Segment hatte Wien während der Covid-Pandemie erregt, wo durch den flächendeckenden Ausbau dessen PCR-Testprogramms Europas größtes Covid-19 Labor entstanden ist.

Von den Teilsegmenten in Wien gliedert sich der Gesamtmarkt (13,3 Milliarden Euro) auf den Löwenanteil Biotech/Pharma mit 9,5 Milliarden Euro und Unternehmen für medizinische Geräte (3,8 Milliarden Euro) auf. Mit 260 Unternehmen und über 15.000 sind im Pharma-Bereich auch die meisten Mitarbeiter, dicht gefolgt von akademischen Institutionen (18 Unternehmen, rund 14.500 Mitarbeiter), über 250 Unternehmen bzw. 9.100 Mitarbeiter für medizinische Geräte und 2.170 bei Behörden. Damit liegt Österreich auf Platz 8 der OECD-Länder mit den meisten dezidierten Biotechnologie-Unternehmen, nur knapp hinter der Schweiz, aber deutlich von den skandinavischen Ländern.

Allerdings ist der Wiener Life-Science-Markt ein eher junger Markt. Rund 37,4 Prozent der Unternehmen sind zwischen 0 und fünf Jahren in Wien verortet, 28,6 Prozent zwischen sechs und 10 Jahren und knapp 32 Prozent zwischen elf und 20 Jahren. Nur 2,2 Prozent der Biotech-Unternehmen in Wien sind länger als 20 Jahre verortet.

In Wien haben sich bereits mehrere dominante Life-Science Hubs gebildet. Beginnend mit dem Wissenschaftsstandort BioTech Zentrum Muthgasse, der in den kommenden Jahren erweitert wird, das Biotechnologiezentrum Leberstraße, fas Felände des AKH, sowie das Vienna BioCenter in St Marx und in Floridsdorf ist das TwentyOne in Realisierung, das einen weiteren Cluster bilden soll. Dort entstehen verteilt auf fünf Hubs und 130.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche unter anderem Büro- und moderne Laborflächen, wobei in der ersten Phase rund 3.000 Quadratmeter Laborfläche fertiggestellt wurden, bis Ende 2024 kommen nochmal 5.000 Quadratmeter hinzu und für Anfang 2025 sind nochmal 13.000 Quadratmeter projektiert.

Dominik Erne, Partner und Prokurist von Bondi Consult: „Derzeit wird viel über Laborflächen gesprochen, jedoch oft, ohne die Hintergründe oder technischen Anforderungen zu berücksichtigen. Wir wollen mit dem ersten Labormarktbericht Transparenz in dieses Thema bringen. Außerdem haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unseren Beitrag für das Wachstum der österreichischen Innovationskraft zu leisten und somit zum Erfolg des Wirtschaftsstandortes Österreichs beizutragen. Ganz besonders möchte ich meinem Team für den Einsatz danken.“

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