Umsatz steigt um vierzehn Prozent – Periodenverlust durch Bewertungseffekte und geopolitische Folgen deutlich erhöht.
Das mittlerweile beendete Russland-Geschäft wirkt sich weiterhin spürbar auf die Bilanz der Warimpex aus. Trotz einer positiven Entwicklung im operativen Bereich wurde das Konzernergebnis 2024 erheblich durch Wertanpassungen und die endgültige Trennung von den russischen Tochtergesellschaften belastet, geht aus der Jahresbilanz hervor. „Warimpex blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück, das für die gesamte Branche von schwierigen Marktbedingungen und geopolitischen Unsicherheiten aufgrund des andauernden Kriegs in der Ukraine geprägt war“, sagt Vorstandsvorsitzender Franz Jurkowitsch. „In Summe ist es uns gelungen, ein operativ stabiles Ergebnis zu erzielen, allerdings ist das Ergebnis 2024 durch unser nun abgeschlossenes Engagement in Russland stark belastet.“
Die Umsatzerlöse ohne Russland erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um vierzehn Prozent auf 21,5 Millionen Euro. Sowohl der Büro- als auch der Hotelbereich trugen zu diesem Anstieg bei. Die Erlöse aus Büroimmobilien stiegen von 11,7 Millionen Euro auf 13,2 Millionen Euro, die aus dem Hotelbetrieb von 5,8 Millionen Euro auf 6,1 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) blieb mit 1,1 Millionen Euro positiv. Gleichzeitig verschlechterte sich das Periodenergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen von minus 5,6 Millionen Euro im Jahr 2023 auf minus 16,2 Millionen Euro im Jahr 2024. Inklusive des nicht fortgeführten Russland-Geschäfts ergibt sich ein Verlust von 84,8 Millionen Euro, gegenüber 23,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Gründe für den deutlichen Ergebnisrückgang lagen vor allem in negativen Bewertungen von Immobilien (minus 9,7 Millionen Euro) sowie einem gestiegenen Finanzierungsaufwand. Das EBIT lag bei minus 8,6 Millionen Euro. Auch das Finanzergebnis verschlechterte sich auf minus 7,7 Millionen Euro – im Vorjahr waren es noch minus 4,6 Millionen Euro. Gründe dafür waren unter anderem wegfallende positive Währungseffekte sowie Zinsen aus neu aufgenommenen Krediten.
„Drei Entwicklungen stimmen positiv für die Zukunft“, so Jurkowitsch weiter. „Erstens ist unser Rückzug aus Russland aufgrund unserer stabilen Eigenkapitalausstattung verkraftbar. Zweitens entwickelt sich unser Kernmarkt Polen überdurchschnittlich gut. Drittens bietet das Zinsumfeld seit Mitte 2024 wieder Spielräume für neue Projekte.“ Zukünftig will Warimpex verstärkt auf sogenannte „mixed-use“-Projekte setzen, also Gebäude mit kombinierter Nutzung für Wohnen, Gewerbe und Büro. „Damit nützen wir einerseits vorhandene Grundstücksreserven und kommen der bestehenden Nachfrage am lokalen Wohnungsmarkt nach“, sagt Jurkowitsch.
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen zeigt sich Warimpex für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich. „Auf Basis der aktuellen Budgetzahlen rechnen wir für 2025 mit einem positiven operativen Ergebnis“, so Jurkowitsch abschließend. „Mit unserem Rückzug aus Russland, der weiteren Diversifizierung unseres Portfolios und starken lokalen Teams sind wir gut gerüstet.“