VÖPE pocht auf Strukturreformen im Wohnbau

Die VÖPE will die politische Kommunikation hinsichtlich des darbenden Wohnbaus forcieren. Foto: ALBA Communications/Clemens Niederhammer

Bei der vierten ordentlichen Mitgliederversammlung wollen Projektentwickler stärkeren Fokus auf die politische Kommunikation hinsichtlich des kriselnden Wohnbaus setzen.

Auf ihrer vierten ordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstagabend Wien hat die VÖPE – Vereinigung österreichischer Projektentwickler die Stoßrichtung für die weitere Zukunft definiert. Im nunmehr fünften Jahr seit Bestehen der 2019 gegründeten VÖPE werden nun politische Forderungen für den weiter zurückhaltend performenden Wohnbau in den Fokus gerückt, geht aus einer entsprechenden Mitteilung hervor.

Bereits im September des Vorjahres hat die VÖPE ein Paket an Maßnahmen präsentiert, das dazu beitragen würde, die Baukonjunktur anzukurbeln. „Das in der Vorwoche präsentierte Wohnbaupaket der Bundesregierung begrüßen wir, es kann aber nur ein erster Schritt sein. Was wir jetzt brauchen, sind echte Strukturreformen, besonders bei Verfahren. Das wäre etwa ein ‚Bau-Turbo‘, wie er derzeit in Deutschland diskutiert wird. Aber auch für mehr Nachhaltigkeit im Immobiliensektor sind Strukturreformen bei Bund und Ländern essenziell“, so VÖPE-Präsident Andreas Köttl.

Um den politischen Forderungen noch mehr Gewicht zu geben, wurde das VÖPE-Advisory-Board mit zwei ausgewiesenen Wohnbauexperten verstärkt. Michael Pech, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des ÖSW, bringt seine Erfahrung aus der Gemeinnützigkeit ein. „Auch wenn gemeinnützige und gewerbliche Bauträger in der Öffentlichkeit unterschiedlich wahrgenommen werden, haben sie mit denselben Herausforderungen bei der Bereitstellung von günstigem Wohnraum zu kämpfen“, so Michael Pech. „Vor allem hohe Grundstücks- und Baupreise bremsen den Sektor.“ Michael Baert, ehemaliger Vorstand der IFA AG und spezialisiert auf geförderte Bauherrenmodelle und Sanierungen, ergänzt: „In Zeiten hoher Baukosten und Zinsen muss die Politik Investitionen in den Wohnbau attraktiver machen. Neue Fördermodelle und Reformen im Steuer- und Gebührenrecht sowie die Anpassung der KIM-Verordnung sind dafür unabdingbar.“

Seit der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung im März des Vorjahres verzeichnete die VÖPE überdies ein Anwachsen an ordentlichen Mitgliedern um 22 Prozent, jene der fördernden Mitglieder seien sogar um 66 Prozent gewachsen. Aktuell führen die Projektentwickler rund 60 Mitgliedsunternehmen. „Diese positive Entwicklung zeigt, wie wichtig eine gemeinsame, starke Stimme für unsere Branche ist und auch, dass wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf dem richtigen Weg sind“, so Sebastian Beiglböck, Geschäftsführer der VÖPE.

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