Mit der Smart Klima City Strategie hat sich die Bundeshauptstadt zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO2-neutral zu sein. Wie es realisiert werden soll, erläutert Wiens amtsführende Stadträtin Ulli Sima.
Rückblick auf 2022: Welche Leuchtturmprojekte konnten realisiert werden?
Besonders in dicht besiedelten Bereichen der Stadt entwickelt sich in den Sommermonaten eine enorme Hitzebelastung. Im Kampf gegen urbane Hitzeinseln haben wir daher unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ ein Hauptaugenmerk auf Begrünung, Entsiegelung und Kühlung gelegt. Für klimafitte Neugestaltungen im öffentlichen Raum investiert Wien 20 Millionen Euro im Jahr. Highlights waren hier etwa der neue Praterstern mit einer Verdoppelung von Grünflächen, einer Verdoppelung der Bäume und der Installation des größten Wasserspiels der Stadt. Aber auch die Neugestaltung des Petersplatzes, die Begrünung der Seestadt mit 25 XL-Platanen oder die Verkehrsberuhigung des IKEA-Umfelds beim Westbahnhof steigern die Aufenthaltsqualität in der Stadt und bringen ein besseres Mikroklima.
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um für Verkehrsberuhigung in der City zu sorgen?
Die Verkehrsberuhigung der Inneren Stadt ist eine wichtige Klimaschutzmaßnahme, die mehr Platz für neue Aufenthaltsflächen, Begrünung und umweltfreundliche Mobilität bringt. Als Stadtregierung haben wir eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die aufzeigt, dass unser Konzept rund ein Drittel weniger Einfahrten und 23 Prozent weniger Stellplatzauslastung bringen würde. Zurzeit warten wir noch auf den Bund mit der Schaffung des rechtlichen Rahmens in der Straßenverkehrsordnung. Sobald es diesen gibt, starten wir mit der Ausschreibung.
Welche Vorhaben werden die Wiener Stadtentwicklung künftig prägen?
Wir haben uns mit der Smart Klima City Strategie als Stadt Wien zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO2-neutral zu sein. Um diese Ziele zu erreichen, achten wir in der Wiener Stadtentwicklung darauf, neue Stadtviertel klimaverträglich zu planen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einer topausgebauten Öffi-Anbindung neuer Stadtviertel, genügend Erholungs- und Freiflächen und ein starker Fokus auf bereits genutztem Boden, sogenannten „Brownfields“ – um einer weiteren Bodenversiegelung entgegenzuwirken und den hohen Grünraumanteil von über 50 Prozent in Wien nachhaltig abzusichern.