Schwacher Auftakt für österreichischen Investmentmarkt

Der österreichische Investmentmarkt hat ein schwaches erstes Quartal hingelegt. Foto: pixabay.com

CBRE: Im ersten Quartal 55 Prozent weniger Verkäufe als im Vergleichszeitraum zuvor. Zehnjahresschnitt um 43 Prozent unterschritten.

Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt startet mit einem schwachen Quartal in das neue Jahr. Wie aus einem aktuellen Quartalsbericht des Dienstleisters CBRE hervorgeht, sind in den ersten drei Monaten des Jahres gerade einmal 450 Millionen Euro investiert worden, 55 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des vorigen Jahres und 43 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt. Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE, sieht damit die Prognosen für heuer bestätigt: „Verkäufer sind in vielen Fällen noch nicht bereit, die Preise zu senken – aber genau darauf warten die Käufer. Dadurch treffen sich die Vorstellungen nicht und die Transaktionen sind rückläufig.“ Allerdings seien größere Transaktionsprozesse in Vorbereitung, weswegen Schwarz damit rechnet, dass in den kommenden Monaten einige Projekte auf den Markt kommen dürften.

Mit 51 Prozent machten Büroimmobilien den größten Teil des Investmentkuchens aus, diesmal aber gefolgt vom Healthcare-Sektor, der rund ein Viertel des Volumens beigesteuert hatte. Auf Logistik entfielen 14 Prozent. Dass der Healthcare-Sektor einen so starken Teil zum Investmentmarkt beigesteuert hatte, liege daran, dass ein Pflegeheim-Portfolio in der Steiermark verkauft worden ist. Daraus einen Trend abzuleiten, sei für CBRE zu früh – an sich wird diese Assetklasse nach wie vor als Nischenprodukt gewertet. Besonders auffällig in diesem Jahr ist die Performance von Wohnimmobilien gewesen. Bei Objekten mit mehr als 20 Wohneinheiten seien kaum Aktivitäten zu beobachten gewesen, so Schwarz: „Hier konnten wir 2022 bereits feststellen, dass kaum Forward-Transaktionen stattfanden und der Fokus auf Bestandsimmobilien lag.“

Die aktuelle Preisfindungsphase bringt jedenfalls steigende Renditen – und zwar in allen Assetklassen. Diese liegen im Bereich Wohnen bei 3,65 Prozent, Im Office-Sektor bei 4,05 Prozent und bei Logistik bei 4,5 Prozent. Diese dürften abhängig von weiteren Zinsanpassungen der EZB weiter steigen. Bis die Zentralbank die Zinsschraube nach unten dreht – CBRE rechnet damit Anfang des kommenden Jahres – könnte sich für Investoren ein besonderes Zeitfenster für attraktive Kaufgelegenheiten bieten. Schwarz geht davon aus, dass der Investmentmarkt in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt aufnehmen könnte: „Dafür gibt es einige Anzeichen: die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern nähern sich langsam an und die Investoren können das Zinsumfeld für ihre Investitionen besser einschätzen.“

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