Österreichischer Investmentmarkt zeigt sich resilient

Der österreichische Investmentmarkt hat laut Arnold Immobilien im Vorjahr sogar leicht zugelegt. Foto: pixabay

Arnold Immobilien: 4,7 Milliarden Euro Investmentvolumen im Vorjahr; leichtes Plus gegenüber 2021. Anstiege der Spitzenrenditen geringer als erwartet ausgefallen.

Anders als in anderen europäischen Ländern ist der österreichische Investmentmarkt nicht nur erstaunlich stabil geblieben, er hat im Vorjahr gegenüber 2021 sogar leicht zugelegt. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Arnold Immobilien hervor, die für 2022 ein Transaktionsvolumen von 4,7 Milliarden – zwei Prozent mehr als 2021 – ausgewiesen hatte. Vor allem internationale Investoren, die laut Analyse rund 55 Prozent des Gesamtinvestmentvolumens eingenommen hatten, haben den Markt belebt. Lediglich das vierte Quartal blieb aufgrund der akutellen geo- und geldpolitischen Verwerfungen unter den Erwartungen: Mit rund 1,2 Milliarden Euro sei um ein Drittel weniger transaktioniert worden als im Vergleichszeitraum von 2021, dennoch fiel das Volumen besser aus als ursprünglich erwartet. Markus Arnold, CEO und Alleineigentümer von Arnold Immobilien, zeigt sich aufgrund der aktuell robusten Nachfrage auf den Mietermärkten sowie möglichen Lockerungen bei Immobilienfinanzierungen jedenfalls optimistisch, „wenngleich wir erst präzisere Einschätzungen nach der MIPIM in Cannes treffen können, auf der wir mit einem eigenen Messeauftritt vertreten sind.“

Meistgehandelte Assetklasse sind im Vorjahr Büroimmobilien mit einem Marktanteil von 32 Prozent gewesen, mit 25 Prozent folgen mittlere bis großvolumige Wohnimmobilien. Stark zugelegt hatten Logistikimmobilien mit 16 Prozent Marktanteil, in die im Vorjahr um mehr als 700 Millionen Euro gehandelt worden sind. Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien: „Entwicklungsliegenschaften waren 2022 mit rund 9 Prozent deutlich stärker vertreten als in den Vorjahren.“

Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold: „Der österreichische Investmentmarkt hat einmal mehr seine Resilienz bewiesen.“

Auch die Anstiege der Spitzenrenditen seien weniger gravierend gewesen als vielfach am Markt angenommen. Diese rangieren bei Geschäftshäusern bei 3,8 Prozent (+ 50 Basispunkte), bei Neubauwohnungen bei zwischen 3,4 und 3,7 Prozent, wobei in Graz und Linz bereits die Vier-Prozent-Marke erreicht worden ist. Gestiegen sind laut Analyse auch die Nettoanfangsrenditen, wobei die höchsten Zuwächse bei Büroimmobilien in B-Städten um 90 Basispunkte auf 4,9 Prozent verzeichnet worden sind. Logistikimmobilien außerhalb der Metropolregion notierten bei 4,9 Prozent, Einkaufszentren bei 5,3 Prozent. In Wien lagen die Bürospitzenrenditen bei 3,7 Prozent (+70 Basispunkte), in dezentralen Lagen bei 4,6 Prozent. Martin Ofner rechnet auf Basis des neuen Renditeniveaus, dass sich noch im ersten Halbjahr attraktive Investmentmöglichkeiten eröffnen könnten: „Einmal mehr hat der österreichische Immobilieninvestmentmarkt seine Resilienz unter Beweis gestellt, trotz des herausfordernden Marktumfeldes mit deutlich gestiegenen Finanzierungskosten sowie wachsender Attraktivität von konkurrenzierenden Anlagemöglichkeiten wie Staats- und Unternehmensanleihen.“

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